Sommer 2008
in die Zukunft der Pläne montiert

Über die Notwendigkeit eines Kirchturms in N.

Angesichts dieses Bildes von 1989 fällt es schwer etwas anderes zu sagen und zu denken. Es zeigt den Zustand der Turms seit dem Fall der Mauer bis heute, während sich vorne alles wieder gerettet hat. Aber darf das so bleiben, ohne das Dahinter und hinauf? (s.U.)

Donnerstag, den 30. Oktober

aktualisiert 16h

 

 

Der hist.Weg auch war zu sichern und ist noch immer gefährdet von ortsfremden Entscheidern und privaten Interessen Vorgärten erweiternd und einschüchternd sich zu sichern. Wer aber sollte das anders tun, als der, der dort als Kind immer gegangen zu Schule und Kirche. Wie aus den Filmen und Büchern nun überall bekannt.
Was sagen uns diese Panoramen des Dorfes. Der noch darüber hinausweisende, sich behauptende Turm war das, was jeden Ort im Range einer Tumkirche auswies. Und das nach dem Status seines Ranges unter den anderen.
Selbst das kunsthistorische Handbuch der DDR versucht zu beweisen, dass es immer so war. Von allen historischen Hinweisen bis ins 13.Jahrhundert zurück, wird einzig der 1979 abgerissene Turm nicht erwähnt.
Diese Kirche in der Mitte des Dorfes war so sehr das Zentrum, wie das Dorf als Turm-Kirche das grösste der Subsidien zahlendenden Dörfer Demmins zur Zeit der Hanse.
wenn es einen Postkartenblick gab von N. dann war es dieser. Und darin war die Kirche mit ihrem Turm sein Zeichen. Von en Toren des Gutshauses ausgesehen, wie sein Gegründer dort nun liegt auf Haus und Hof zu schauen.
Von den Dörfern der Umgebung wie Volksdorf und Medrow/Toitz hat nur Nossendorf eine Kirche mit Turm. Der Turm bezeichnet den Rang. Zu Zeiten der LPGs war N. wieder das zentrale Dorf mit Plattenbaute/Schule und Betonstrasse statt Kopfsteinpflaster. Da war für den Turm der Kirche kein Platz und er musste weg im Zeichen der neuen Herrschaft.

seit Wiederbegenung mit diesem Ort der Geburt und Kindheit versuchen wir die damals geschlossenen Kirche wieder zu beleben. Der Chor ist schon wieder entstanden und die Kirche wieder offen. So das Dach gesichert und die tragenden Balken.

so war die Kirche von Anfang an beim Heraustreten aus dem Haus der prägende Anblick als Achse von Gut und Kirche in jedem Dorf
vor 4 Jahren begannen also die Arbeiten an der Wiederbelebung der Kirche mit der Wiederherstellung des Altarraums
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Fundraising und Webcams während der Restaurationsarbeiten sammelten erste Gelder bis aus Texas.
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Alle hier genannten Dörfer der Umbegung haben Friedhöfe oder Kappelen, aber einen Kirchtrum nur N. und den haben sie nun entfernt. Nur Wotenick als Schwesterkirche mit dem Wohnort des Pastors hat noch eine Kirche mit gleichem Turm - und die ist deutlich kleiner.
Die LPG-Struktur des Dorfes der 3 Güter -zwei davon vernichtet- und das 3. noch umgeben von den mörderischen Auflösungserscheinungen abgerissener historischer Ställe und neuer Nutzbauten im Plattenbaustil zwangen nach der Rekultivierung dieses Gutshauses als Rest in die Notwendigkeit sein Gegenüber in der Kirche wieder herzustellen, als Modell einer Welt, die nicht mehr die der LPG sein will. Wer die Kirche im Dorf lassen will, wird ihren Turm mit der letzten Glocke wollen müssen - zumindest über den Toten, immer.
Am beispiel Nehringen gleich um die Ecke an der Trebel zwischen mecklenburg und Schweden damals und seinem wiederentstandenen Turm mit seinem Patron und Hüter dort sehen wir warum das gut ist -morgen mehr davon.
Nun 2008 wird man sagen, warum , ist doch auch nicht schlecht. so und jetzt. Aber das ist die Arbeit davor. Der Stummel selbst ist nach der Kastration ohne Aura.

Wer über die Notwendigkeit der Wiedererrichtung eines Kirchturms auf dem Lande überall sichtbarer Gottesferne des Konsums reden will, wird sagen müssen, dass es auch ohne geht. Und doch.

 

morgen weiter