Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.12.2008
...eine Geschichte aus Daniel Kehlmanns neuem Roman "Ruhm" vorab. Im Interview sagt Kehlmann über sein Buch: "Eines der Hauptmotive ist die Kommunikationstechnologie, wie sehr man sich auf sie verlässt, was ihr Versagen ausrichten kann und vor allem wie sie Parallelwirklichkeiten schafft. Ich glaube, dass Handy, E-Mail und iPod die größte Veränderung unserer Lebenswirklichkeit seit der industriellen Revolution bedeuten. Wir haben noch nicht mal angefangen, das zu verstehen."

Sonntag, den 28. Dezember

aktualisiert 17:31h

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Äusserlich sieht man nichts. Die jährlichen Vorführungen der Zuchtergebnisse aus künstlicher Befruchtung ergeben ein Ansteigen der positiven Eigenschaften überall selbst am abgelegensten Ort der aus dem Katalog zusammengestellten besten Konstellationen als Produkt Pferd.

Aus dem "Natursprung"entstanden.

Das mechanische merkantile Umgehen aber der natürlichen Resourcen durch die virtuellen Kräfte der Vorstellungen gehört zu den Aufgaben unserer Zeit, und ist noch lange nicht erkannt, wenn es eine Kunst sein soll, die nicht nur nimmt, sondern auch gibt. Noch hat man dies Verfahren der Vermehrung durch unnatürliche Kommunikation nicht unter die Doping-Regeln eingeordnet. Und doch wäre es aller selbstgestellter Vorgaben Anfang an sich, wenn sie ehrlich wären..

Im Fernsehen Weihnachten zufällig erwischt, am Don, dem stillen Fluss, die leere Halle und den Hengst und die Stute bei ihrem heute schon archaischen Tun, geführt von 2 Männern und einer Frau. Das tägliche Werk auf dem Gut der Pferde nach alter Art trotz allem, was die Jahre sonst ihnen antaten und obwohl auch sie wissen, wie mans im Westen macht, um sich billiger hochzuzüchten.