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BAYREUTHER FESTSPIELE
Der verfŸhrte Parsifal
Samstag, 26. Juli 2008 04:00 Ê-ÊVon Friedrich Pohl
Mit der Premiere von Richard Wagners "Parsifal" sind gestern die 97. Bayreuther Festspiele eršffnet worden. Zum Auftakt wŸrdigten Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) und Wolfgang Wagners Tochter Katharina das Lebenswerk des Festspielleiters. Der 88-JŠhrige hat nach 57 Jahren an der Spitze der Festspiele seinen RŸcktritt angekŸndigt. Nach dem Willen des Stiftungsrates soll die 30-JŠhrige Katharina Wagner die Nachfolge zusammen mit ihrer Halbschwester Eva Wagner-Pasquier (63) Ÿbernehmen.

 

DANKESWORTE F†R WOLFGANG WAGNER
Neumann erklŠrte in einer WŸrdigung, Wolfgang Wagner habe sich um eine "einzigartige Kultureinrichtung mit weltweiter Ausstrahlung" verdient gemacht. In mehr als fŸnf Jahrzehnten habe er als Intendant und Regisseur die Festspiele, aber auch die Opernwelt insgesamt geprŠgt. Neumann zeigte sich zuversichtlich, dass fŸr die Nachfolge "eine solide und tragfŠhige personelle Besetzung" gefunden wird.
Das Publikum quittierte die AuffŸhrung nach dem zweiten Aufzug des "Parsifal" mit gro§em Beifall, einzeln waren aber auch Buh-Rufe zu hšren. Der neue "Parsifal" von Stefan Herheim lšst nach vier Jahren die Inszenierung von Christoph Schlingensief ab. Es ist Herheims erste Regiearbeit in Bayreuth. Der gebŸrtige Norweger gilt als einer der gefragtesten, wenn auch umstrittensten Regisseure seiner Generation. SpŠtestens seit seinem DebŸt bei den Salzburger Festspielen 2003. Damals inszenierte er Wolfgang Amadeus Mozarts "Die EntfŸhrung aus dem Serail" als eine aktualisierte Skandal-Revue und zog sich damit den Zorn der Besucher zu. Nun ist er also in Bayreuth, womit Herheim die beiden Fixpunkte eines jeden Opernregisseurs erreicht hŠtte - in einem Alter von gerade mal 38 Jahren.
Mit "Parsifal" hat man ihm nicht gerade unproblematisches Material Ÿberlassen. Denn schon Adolf Hitler fand Gefallen an Wagners "BŸhnenweihfestspiel" (Originalbezeichnung des Komponisten) und schrieb einmal: "Aus Parsifal bau ich mir meine Religion." Grob zusammengefasst erlšst in "Parsifal" der Titelheld (der "reine Tor") den an einer unverschlie§baren Wunde leidenden Gralskšnig Amfortas. Zuvor muss er aber noch weiblichen Verlockungen widerstehen (in Form der ewig verdammten Kundry), "wissend werden" und einen arglistigen Zauberer (Klingsor) besiegen. Zuletzt hatte Christoph Schlingensief das mit rund viereinhalb Stunden Dauer nicht eben lŠngenarme Epos auf die Bayreuther BŸhne gebracht. An seiner bildgewaltigen Umsetzung fanden allerdings nur wenige Wagnerianer Gefallen. Weil am Ende ein Video mit einem verwesenden Hasen zu sehen ist, tauften Kritiker die Inszenierung "Hasifal".
Herheim inszeniert seinen "Parsifal" als Zeitreise durch die Geschichte. Wobei er die Figur des Parsifal als Sinnbild fŸr das sich zur Demokratie entwickelnde Deutschland interpretiert. Vom Kaiserreich Wilhelms II. Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Bonner Republik im 20. Jahrhundert. Die Zeit schreite innerhalb der Akte bestŠndig fort. Den Spruch des Gralsritters Gurnemanz "Zum Raum wird hier die Zeit" nimmt Herheim offensichtlich ernst.
Bezeichnend fŸr Herheims Lust an der Symbolik ist der zweite Akt: Der Zaubergarten sieht aus wie Villa Wahnfried im Jahr 1918. Dort schmiedet Klingsor im Rocky-Horror-Look mit Strapsen und Bundesadler-FlŸgeln seine PlŠne, wŠhrend sich seine Gefolgsleute - deutlich als verwundete Soldaten zu erkennen - von Krankenschwestern und Huren pflegen lassen. Um Parsifal zu verfŸhren, mutiert Kundry zu Marlene Dietrich. Standhaft bleibt er dennoch.
DER REICHSADLER F€LLT VON DER DECKE
Als Parsifal schlie§lich zum Kampf gegen Klingsor antritt, werden Hakenkreuzfahnen ausgerollt. SS-Truppen marschieren und nehmen den Helden unter Dauerbeschuss. Doch Kundry wirft sich heldenhaft vor ihn, wie einst Winnetou vor Old Shatterhand, und er kann den bšsen Zauber beenden. Ein riesiger Reichsadler fŠllt von der Decke, die BŸhne ist ein TrŸmmerfeld - Deutschland in Schutt und Asche. Da ist aus Schlingensiefs "Hasifal" lŠngst Herheims "Nazifal" geworden.

Am Pult steht der Italiener Daniele Gatti, der einen sehr pathetisch getragenen "Parsifal" dirigiert. Die Titelpartie singt Christopher Ventris. Mit der im vergangenen Jahr vorgestellten "Meistersinger von NŸrnberg"-Inszenierung von Katharina Wagner wird am Sonntag erstmals ein Werk Richard Wagners aus dem Festspielhaus live auf dem Bayreuther Volksfestplatz Ÿbertragen.
Mehr Informationen und Fotos aus Bayreuth finden Sie unter www.morgenpost.de/kultur

Sonnabend, den 26.Juli
gestern Parsifaleröffnung in Bayreuth

aktualisiert 10.34h

um11 kommen die Gäste aus Stralsund. Der Vorgänger des Vaters hier. Als Kind seine Kindheit hier zum 90.Geburtstag den Kindern und Kindeskindern zeigend. Nun wieder vorzeigbar. Ein aufmerksamer Freund der Bäume aus dem Dorf kommt und giesst mit dem Wasser der Kirche und Gräber den durstenden Baum auf dem Platz vor dem Tor.

Bayreuth 2008

höre von Neuenf. Lohengrin 2012 in Bayreuth, der vor 25 Jahren öffentl.verkloppt werden musste, wegen rüpelhaftem Beschimpfungen des Meisters aus B.(Genua Goetheinst.) nach Auff. des Parsifalfilms. W.Herzog sich brüstend noch nie im Theater gewesen zu sein (Lob des akrobatischen Films als den Parsifal sah in Teleleroid 1982), nachdem er zum Tanh.Regisseur in Bayreuth ernannt war- mit gutem Bühnenbildner. Der jetzige Parsifalregisseur erz. von 5 Ringangeboten während der Parsifalproben mit Distanzierung von RW als Autor.

web-Sprche in Bayreuth, wo die Sänger deutsch lernen müssen, auf der Bühne RW zu singen.: public vieweing, live straeming, backstage, merchandising, für öffentliche Vorführung, live-Übertragung, Verkauf.

 

1983 Parsifalpremiere des Films in Bayreuth live am Radio vor dem Festspielhaus die Eröffnungsprem. verfolgt, weil nicht reingelassen, seitdem. Nun in N. im Mitleid lachend.

Am Ende grosser Applaus auch dem Regie-team. Aber war da nicht eine SS-Gruppe als Ritter der Erlösung, ein Bundestag am Ende allen Sehnens, ein HJ-Parsifal der den Speer auffängt, rettet vor dem Bösen, sie jubeln: in Bayreuth, endlich, endlich? was der Alte aus Braunau nie gewagt, nie gefordert. Nun verstehen sies und jubeln, wie auch immer, es ist, sie sind da. Erfüllte Zeit.

Einer sagt, wie S. aber raffinierter, wollten wir raffiniert sein? einer fragt nach dem Kopf, dem Kind aus dem Vorspiel, das Ende der Welt, Schweigen der Antwort, aber Hinweis auf Ödipus, wollten wir Ödipus? Die Beliebigkeit des Pop-Kitsch machts möglich, kitch as kitch can, alles eine grosse Party. Es heisst zwar nix, aber dafür ist es schneller Ja.

BILD - fotochooting aus Bayreuth 2008 arbeitet nun seine Geschichte auf
Salzburg A. Breth/Dostojewski
solches Licht solche Farben alles anderes ist verboten bei Parsifal