von hier geht der Blick auf die Kirche und ihren Hof jeden Tag und alles um sie herum davor immerzu.
Nach dem 17. Juni in Berlin bei Brecht wurde der Entschluss immer deutlichen das Land zu verlassen, wo Panzer kamen die Demonstrationen der Menschen, es waren Arbeiter, wie wir in den Schulen gelernt hatten, die immer Recht haben, nach besserem, anderen Leben rufend niederzuschiessen.
Der Plan
Realität seit 23.aug.2008
So begab ich mich auf die Reise in den Westen, damals ganz einfach. die Verwandten zu besuchen von Lübeck, Hamburg, Köln, Hattingen, Darmstadt und München. Per Autostop nenn Geld war keins da und ich noch Schüler der DDR.
Was ich dann sah und hörte, war so, dass ich dorthin nicht wollte. In den Westen, das stand fest meine Zukunft suchen, aber allein.
In Lübeck, die Tante, Schwester des Vaters und früher Schwerin in schöner gegend am See, wohnte nun an der Ausfahrt zur Osteee im Park nit der Tocher, früher immer in Nossendorf ganzklein, nun in Reithosen. Alles grösser und schöner als je.
In Hamburg, die Mutter und Schwester und Onkel und Grossmutter, alles um die Freundschaft der Familien Reemtsma, -Gertrud, die Witwe dort,
-war engste Freundin meiner Mutter in Allenstein gewesen-. Alles weit weg von dem, was ich wollte.
Dann Köln, Manfred B. der Sohn der Tante aus Lübeck, früher in N. seine schönsten Ferien, wie sagte in Erinnerung, nun Anwalt, jung und voll Energien. Eine andere Welt.
In München traf ich meinen Onkel. Rüdiger, der Bruder des Vaters, der Bücher schrieb und Theaterstücke auch Höhspiele erfolgreich für das Radio, in einen Baracke, vom Sozialgeld lebend von 1. zu 1. des Monats mit viel Schulden, mit vielen Kindern und junger Frau, krank und abgerutscht, dass es sowas im reich gepriesenen Westen auch gab, lernte ich dort. Früher mit weissen Handschahen der Chauffeuer und Hemden vom Schneider jedes nur für einen tag und dann an den Chauffeuer, alles vom Erbe, wofür sich der vater N. gekauft. Mit ihm konnte ich über Brecht reden, den er kannte aus guten Tagen, und überhaupt über Pläne und nächste Schritte, aber er war in einer Situation, die nicht half.
In Darmstadt sah ich wie der übriggebliebene Witwer der 2.Frau meines Grossvaters aus Köln, Pöhlmann lebte, blind in von der Wirtschafterin die Aktienkurse vorgelesen. Sein Geld für die Jugendherberge, wo ich wohnte, war nicht viel aber reichte.
Auf dem Weg nach Köln kam ich nach Hattingen, wo die Familien früher gewohnt. Zu Vetter Gottlieb, des Vaters, und der dort in schwarzem Anzug und Schlips freundlich empfing und nach all den Jahren des Zusammenbruchs gerne sich erzählen liess, wie es dem Vater nun drüben ging. Ein Fabrikant aus den grossen Mühlen, hinter den Bergen weit.
Auf den Strassen wurde es oft dunkel bis es weiterging und oft musste ein ganzer Tag an den Tankstellen gefragt und gefleht werden, ehe ein Lastwagenfahrer endlich an letzter Stelle aller Möglichkeiten sagte, los einsteigen. Dann einmal drinnen, gabs Kaffe aus der Thermosflasche und etwas vom Brot aus dem Papier. Die zwei im Siegerland, wo es viel regnete und windig war, wieder auf der Strassen in andere Richtung weiter, riefen aus dem Lastwagen, nach innigstem Dank, aber vergiss uns nicht, wenn du dann studiert hast und in den warmen Villen wohnst, dass solche wir wir dich mitgenommen und alles mit dir geteilt. Das Foto von den beiden trug ich lange noch während des Studiums, später in München, in der Tasche wo alle Adressen waren, von wichtigen Begegnungen dann in anderen Ländern so.