Beerbaum tot- Der Vater von Lutger und Markus, die Reiter, ohne den sie nicht wären. Der Mann der ersten Stunde hier in Nossendorf. Und wenn ich durch die 40 000 Bilder des Archivs seitdem hier gehe, ist er nie allein zu finden, immer unter den anderen. Sein Kennzeichen, in Ämtern auf Versammlungen, sein Zeichen.

Wenn man ihn brauchte, unter den anderen, meist gegen sie im Kampf um die gerechte Sache, war er da, ein Anruf, und es klappte. Selbst unter Kontrahenten, und mit der Faust auf dem Tisch, er kriegte es hin. Schon jetzt als er arm war, in seinen Bewegungen behindert, Arme und Beine, fehlte seine Stimme. So mancher Brief wäre nicht notig. Der Weg zur Kirche, na, das wär was für ihn, den freizukämpfen gegen Kleinkrämerkonspirationen. Die Kirche ohne Licht, ein totes gehäuse ohne Geist - ein Anruf, keine Antwort, wenn man Geld bringt, was zu bessern, die würd er laufen machen, Haus Linden in Demmin, nicht seine Sache, aber welche Schande. Nun ist er weg, und mein letzter Gruss aus Wotenick ins Heim, bei der Tochter wieder im Westen die Bilder von Haus und Hof und Kirche zu spät.

In letzter Zeit trafen wir uns an den Gräbern, der Frau von Marwitz/Vanselow, des Bonin und schon sahen wir uns warnend an, er verfiel ohne Ämter in Schwerfälligkeiten und schwere Worte. Sich wiederholend und polternd, seine Uhr war abgelaufen. Und trotzdem schlägt die Nachricht ein. Beerbaum gestorben, täglich vorbei an seinem Hof nach und von Demmin, tot nun, auf ewig.

Nein, er gehörte nicht zu dem Innercercle der alten Hof -Jungen und dem Flüchtlingsnachwuchs in Nossendorf, an Trebel und auf den feldern hier und in den Svheunen, obwohl auch bei der Marlies Voigt zur Schule gegangen, aber in Wotenick, ihre Lieder gesungen wie wir. Eigentlich wurde er mir erst nach der Rückkehr 2000 bekannt. Aber von da ab half er das Gras mähen, den Schotter abfahren, hörte zu und griff ein. Sein Vater war im Nazilager der Russen und behielt doch seinen Hof, etwas unter 100ha. So kam er, der Sohn zurück, gleich nach der Wende, und holte alles zurück, machte Ordnung, kaufte dazu, baute das Hotel vor Demmin, und war die Säule der Merkel-cdu Aschermittwochs in seiner Tennishalle.

Die Frau verlor er, sie blieb im Westen und erst im Tode nun liegt sie auch hier nun neben ihm. Ihn holte die eine Tochter wieder in den Westen, als er allein nicht mehr leben konnte, wo er nun sterben musste, friedlich eingeschlafen, wie sie sagen im Heim. Beerbaum im Heim, ohne Bewegung in den Armen und Beinen, er der Beweglichste von allen. Seine Uhr war abgelaufen. Zurückgebracht dorthin, wo die Väter Bürgermeister waren, wie er zuletzt, in Wotineck.

Dies nun schon historische Bild zeigt ihn 2003 auf dem Fest der Linden-Pflanzung hinter dem noch vermauerten Haus in Nossendorf, aus konservierten den life-Kameras für Paris unter den anderen. Die Linden wieder setzend die einst hier gestanden, als erstes. Er verstand es sofort.
Noch ein Film war entstanden, vor zwei Jahren, als er den 70. Geburtstag feierte, selbst aufgenommen in der Familie unter den Freunden und Feinden, als Platte, in seinem Haus dem Hotel, hat er wohl nie verstanden. Aber da.
Dienstag, den 23. Dezember
Gerade die Grüsse geschrieben auf den Tisch zu stellen drüben in der Ferne wieder -als er starb- nun extra ihm zu Ehren, aber jetzt in Wotenick. Wer wird da wohnen, alles umsonst. Die Söhne haben das Ihre im Westen, Pferde und die Anlagen dazu und Schulen, die Töchter sind auch dort verwurzelt, wo er sein Leben lebte. Er rettete das Pfarrhaus in W. vor dem Abriss, wo der alte Fischer Pastor war bis die Russen kamen. Aber innen ist alles anders und so auch Garten Park. Nicht wiederzuerkennen.
Mit Marlies Voigt, jetzt Hamann aus N, wieder, bei der wir sangen, als Jungs. Zwischen den Pastoren Raasch(W.) und Kneisel.(G.) Nein, leicht hat er es auch ihnen nicht gemacht.
Er wird hier fehlen, das sagt man dann, dieser aber so wie alle, die einmal hier waren -sperrig aber einladend und mit Haus und Hof- und nun eben nicht mehr da sind, dem Land abhanden gekommenen. Wir werden für sie beten. Und wenn es sein muss auch ohne Weg und Licht in den Kirchen.