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09.01.08, 15:48
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Gewaltdebatte
Zentralrat der Juden enttäuscht von Merkel
Im Streit über schärfere Strafen für junge Kriminelle hat der
Zentralrat der Juden die Parteinahme der Kanzlerin für Hessens Ministerpräsident
kritisiert. Koch betreibe „puren Rassismus“.
18. Januar 2008, 11:00 Uhr
ATTACKE AUF JUDEN
"
Eine besonders verwerfliche Note"
Nach einem Angriff auf jüdische Schüler sitzen zwei Punks in Untersuchungshaft.
Die Präsidentin des Zentralrats der Juden verurteilt den Übergriff
und fordert ein Gesamtkonzept zur Vorbeugung von Gewalttaten.
Berlin - Die beiden 27 und 31 Jahre alten Punks wurden der Polizei zufolge
gestern einem Haftrichter vorgeführt. Gegen sie besteht der Verdacht wegen
gefährlicher Körperverletzung. Zwei weitere Punks, die nach der Tat
ebenfalls festgenommen worden waren, werden demnach als Zeugen behandelt.
Die Tatverdächtigen hatten die Schüler am Mittwoch auf deren Heimweg
von der Jüdischen Oberschule im Bezirk Mitte angegriffen. Sie beschimpften
die Jugendlichen mit antisemitischen Parolen und hetzten anschließend
einen ihrer Hunde auf sie. Ein 15-Jähriger flüchtete in Panik und
fand in einer nahe gelegenen Bäckerei Zuflucht. Laut Polizei blieben die
Schüler unverletzt. Sie erkannten später bei einer Gegenüberstellung
die beiden mutmaßlichen Täter.
Die Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch,
sagte in einer am gestern Abend veröffentlichten Erklärung, "eine
solche Tat, noch dazu unter Zuhilfenahme eines Hundes", sei "abscheulich" und
zeige, "dass die Gewaltbereitschaft auch unter inländischen Tätern
in Deutschland hoch ist". Zwar sei "bekannt, dass gerade bei einzelnen
Mitgliedern der Punkszene ein hohes, aus Antisemitismus gespeistes, antisemitisches
Gewaltpotential" bestehe. "Aber dass man sich an Kindern vergreift,
gibt dem Fall eine besonders verwerfliche Note."
Knobloch forderte im Umgang mit jugendlichen Gewalttätern "keine
kosmetischen Einzeltherapien", sondern "ein schlüssiges Gesamtkonzept
aus gewaltloser Erziehung, flächendeckender Jugendarbeit und effizienter
Strafverfolgung". Sie hoffe, dass "nicht wieder Monate bis zur Ahndung
der Tat vergehen".
dek/AFPURL:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,529420,00.html
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