Was
sagt uns dies kleine Bild von einem Pferd, lahm und abgemagert, Klepper oder
Gaul, aber im Stall und vor dem Fresstrog mit schrägem Blick nach hinten,
in seiner ausgetrockneter Männlichkeit.
Es sagt noch mehr, wenn wir den Namen lesen, wer es gemacht hat. Gauermann,
der sonst bekannt ist für seine Wiener Ansichten und Szenen aus dem
kämpferischen Biedermaier. Wie das -rechts- mit dem Tanz am Grundlsee aus
der Erzherzog Johann-Zeit
mit seiner Anna Plochl, die er zur Gräfin gemacht, als er auf seine
Thronfolge verzichtete.
Hier
damals lebten sie zusammen wie Philemon und Baucis, diese Aufnahmen zeigen
es in den 8oer Jahren für das Album ihres Lebens.Wo ist es nun. Schön
die dort üblichen Bretter der Aussenwände der Häuser nach altem Stil senkrecht
und die Fenster einfach mitten hinein.
Donnerstag,
den 8. November
Beim Suchen im münchner Archiv alte Bilder gefunden.
Dies
Bild schenkte mir 1994 die damals schon späte Christl B als sie von ihrem Leben
erzählte.
Auch weil es eines der wenigen Stücke war über die sie verfügen
konnte, da alle anderen vom Manne stammten., dem gerade gestorbenen.Das Bild
nun wo? Hätts ihr gerne bewahrt, wie sie und ihn.
Was
war das für eine Geschichte. Wie sie in den Büchern steht. Und so
auch hier sicher schon erzählt. Sie ein Kind a part, ausserhalb der Ehe, einer
hochranigen, aufgenommen von Verwandten,
den Grafen
P. Flügeladjzdanten des Kaisers, in jungen Jahren verliebt in den jungen
Mario von B. der sie nicht heiraten durfte -oder umgekehrt-. Nach dem Krieg,
dem ersten,
sie verheiratet längst und nach Amerika, er verheiratet und getrennt,
längst,
wie sie, trafen sie sich wieder, aufeinander, auf einer Treppe, sie rauf, er
hinab, oder umgekehrt, und heirateten, nun endlich frei, zogen aufs Land, ins
Land seiner Kindheit, nach
Grundlsee, bauten einen Schafstall aus und waren glücklich, bis er starb.
Nun lebt sie immer noch irgendwo nicht wissend wo und warum. In Heimen und
verschoben, nicht wissend warum, und darf nicht sterben, so die letzten Meldungen,
verwirrt seitdem.
x
Schön
auch der Schrank, Dunkel mit hineingefügten Elfenbein, aus dem kroatischen
Schloss der B in Dubrownik, was noch blieb, sonst immer von mir bewundert,
heute wo, da wir ihn brauchen könnten, gerade so.
Eines
Tages ging Mario von B. in Wien an einem Antiquitätengeschäft vorbei
und sah dies Bild, wo sein Grundsee im Hintergrund und genau von
dem Platz seines
Hausesspäter und jetzt, zu sehen war, er kaufte für wenig Geld den
grossen Karton, der sich als Vorzeichnung zu Gauermanns Auarell oder Ölbild
zum selben Motiv erwies, so auch am Alt-Aussee. Das war eines für das
Museum danach. Zu Lebzeizen war es am Ehrenplatz und grösste Tophäe
seines Lebens zwischen den Fenstern schönste
Trouveille ihrer Liebe. An dem Platz wo sie nun lebten.
So
noch fast so fand ich dies Land und die Menschen so tanzend als ich sie damals
vor 50 Jahren zum ersten Mal sah aus dem ins endgültige Grau verfinsterten
N. kommend.