Kleist im Prinzen von Homburg

im Radio NDR Kultur

dass Kath W. den Tölpel Beckmesser zum Helden mache und, dass der Sänger des Stolzing, Wagners Sieger unter allen Spiessern, darauf seine Rolle quittierte.

Nach 1945 überlegten die amerikanischen Sieger, ob sie Bayreuth nicht der Opperette zugänglich machten und verrichteten ihre Notdurft an alle Ecken dessen, was der Weiheort des besiegten Regimes für sie war. Ds ist nun heute nicht mehr möglich. Aus der Familie des Meisters selbst kommt Notdurft und Opperette. Damals retteten die Bloch und H. Mayer wie andere zurückgekehrte Emigranten aus der Not Haus und Musik. Wer rettet nun. Das haben sie nicht gelernt.

Also werden wir bis zum Beginn der Ausstellung Ende August die DVD vom Karl May-Film vorlegen.

was sagte Fehling über Intendanten- bevor er umnachtete, in weisem Rücktirtt aus dieser Realität und ihren Schlägen? der grosse, wirklich eigenwillige Regisseur als Interpret und vor Allem Entdecker der Joana Maria Gorvin:

dumm ist schlimmer als schlecht.

Demnach hätten wir der Geburt einer neuen Intendantin als ebenbürtiger Tochter des neuen Bayreuth beigewohnt.


Netzeitung.de: Unter den Zuschauern werden aber sicherlich auch einige Kontroll-Freaks sein - wie der Pedant Beckmesser in den «Meistersingern». Ist er für Sie eine lächerliche Figur?
Wagner: Ganz und gar nicht, er verteidigt zunächst sehr ernst und dezidiert einen Standpunkt, über den er allerdings nicht diskutieren mag. Im Laufe des Stücks nimmt er neue Impulse auf und findet sogar zu einem modernen künstlerischen Ausdruck – das jedenfalls erzählt die Musik. Sein Antagonist Stolzing, der erst so progressiv auftritt, entwickelt sich dagegen immer mehr zum Mainstream-Geschmack hin. Dass schließlich Stolzing das Volk auf der Festwiese überzeugt, wundert einen also nicht. Ich frage mich in dem Moment, ob er dafür alle seine künstlerischen Ideale aufgegeben hat.
was für eine Armut des Landes vor der Auslöschung der eigenen Geschichte als einzige Rettung vor dem Vorwurf es wolle sich nochmal behaupten. Kleist zog sich zurück vor einem Napoleon, was würde er heute tun. Und wir leben?