Quedlinburg
- Das Innenministerium gab zu, dass es dem 40- Jährigen vor kurzem gelungen
war, seine Bewacher für eine ganze Nacht abzuschütteln und unbeobachtet
ein Bordell zu besuchen. Frank O. sei von einem Bekannten mit dem Auto abgeholt
worden, bei der Verfolgung hätten die Polizisten die Spur zeitweise verloren,
erklärte das Innenministerium und bestätigte damit einen Bericht
der "Mitteldeutschen Zeitung". Der Vorfall sei bedauerlich, es gebe
aber keine hundertprozentige Garantie, den Mann immer im Auge zu haben.
Der 40-Jährige war Ende vorigen Jahres nach Verbüßung seiner
Haftstrafe frei gekommen, nachdem mehrere Gerichte eine nachträgliche
Sicherungsverwahrung abgelehnt hatten. Seither wird der verurteilte Mörder
zu seiner Sicherheit und der Sicherheit seines Umfeldes von der Polizei rund
um die Uhr überwacht.Der Mann wird in der Öffentlichkeit kontinuierlich
von drei Polizisten begleitet, insgesamt sind für seine Überwachung
32 Beamte abgestellt. Er hatte 1983 eine Frau getötet und war 1984 verurteilt
worden. 1992 - wenige Wochen nach seiner zwischenzeitlichen Entlassung - hatte
er eine Frau niedergestochen und war erneut in Haft gekommen. Ende 2006 war
er entlassen worden. Wie lange er überwacht werden soll, ist unklar.
jjc/dpa