Freudlose Gesellschaft Nymphenburger Verlag 1979

Rückseite

 

was hier als collage gerügt wird, sollte einzeln beides erscheinen, wieder wie es sich gehört, als Zeugnisse von 1935 bis 1945 bis Mai und von Dezember 1989. Beiden einzeln Ergebnisse aus dem Fluss der anderen Bilder, zusammen ein Paar der Geschichte. Mühsam zu verstehen.

Anfang Dezember 1989, sofort nach Öffnung der Mauer, begaben wir uns nach Nossendorf, an den Ort dessen Verlust und Untergang als Zeichen des alten Europas wir in der Nacht mit heiterer Erinnerung beklagt hatten. Wir überquerten die damals noch von Wachmannschaften der DDR besetzte Grenze mit Bedacht am Brandenburger Tor und fuhren in abenteuerlicher Fahrt direkt dahin, was wir suchten, ein jedes etwas anders. Die Wiederbegegnung nach einem Menschenleben und nun an den Ort der Nacht selbst enthielt den Anfang eines neuen Projekts, das wir nach Kleist Ein Traum, was sonst? nannten, das nach einem Jahr auf die Bühne kam, nachdem es als Film überall auf Ablehnung stiess. Eine Endzeitbilanz, die 1945 begann, mit Fluchten und Bomben auf die Städte und die jener Ent-Eignungen, bis zur vorgefundenen Situation nach dem Fall der Mauer nun, mit der wir konfrontiert waren. Uns war bewusst, dass nach diesem Traum kein Auftrag auf dem Theater und im Film zu erwarten war. Mit dem Betreten der alten Stätten aus frühen und verschwundenen Welten begann, nach der Vorbereitung durch die Monologe auf dem Theater und als Film in schmerzhafter Inkubation über den Traum, dem tragischen, hinaus das, was bis heute anhält und was man Film nach dem Film nennen könnte -und Theater nach dem Theater müssten man anfügen- als neue Kraft in Technik und Erfindung weltweit, aus dem was verloren ging. Der Drang zur Darstellung führte von der heiteren Melancholie des Erinnerns in der Nacht zur meditativen Gewissheit der erschreckenden Realitäten jenes Alb-Traums, in die Treue dessen, was als Projekt Nossendorf daraus entstand und sich weiter als Wille zur Form entwickelt und zu bedenken ist. (Anfang der Einführung zum Buch anlässlich der Wiener Kunsthallen-Installation der Nacht 2008).
Und diese Tränen, wie anders als so, gross und allein, muss schon sein.
Sonnabend,
den 24.
November
Auch ohne dies Bild solitär auf einer Doppelseite sollte kein Buch über dies sich präsentieren.Es ist die Leichtigkeit , die aus den gefundenen Formen wächst die Schwere zu ertragen.

Zur Situation in N.

Neue Acquisitionen aus dem Wien/Münchner Nachlass der B.K. nun in N. im kargen Licht des November

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aufgen.1989 Dezember nach dem Fall der Mauer

1990 vor dem Druckauftrag der Ticketts war der Tital noch nicht festgelegt.

Nun sind sie in den Pfeilerfundamenten von N.
versenkt

Dies Bild aus dem Habsburger Ausgleichfond übrig geblieben, mag von Mittelmeererinnerungen und -Träumen der Familie aus dem Norden zeugen.