Und wieder, wer das Haus vor einigen Jahren sah, heruntergekommen auf dem Markt der Immobilien angeboten, kanns nicht fassen. Wieder da.Dazu kommen die eigenen Erfahrungen dort aus der frühen Zeit des Kindes vor 45, als dort auch die Menschen noch diese Häuser ausfüllten mit alltäglichem Leben. Jetzt aber, wie es erscheint, mit für das Haus endlich einmal würdigem Programm.

 

Montag, den 18.Juni

Bei dem Gedanken, was macht eigentlich Marihn, das andere Gutsensemble, das damals so viel grösser und vornehmer erschien, wohin die Mutter der Inga-meine andere Mutter- hingeheiratet hatte. Er nannte sich Colin Baron Rocheid von Inverleith(aus Schottland) und endete elend in Cuxhaven in einem kleinen Zimmer. Angst was aus dem Haus wohl geworden, vor dem Gang nach N. angeboten für viel Geld als Ruine. Das Internet hilft. Und- ein Wunder tut sich auf.

MarihnZwischen Möllenhagen und Penzlin liegt an der B 192 Marihn. Nach Kühnel ist der Ortsname (Morin) als Ort des Mor oder Mar zu erklären. Dem Meckenburgischen Urkundenbuch zufolge (Nr. 2945) wird das Dorf erstmals 1304 offiziell erwähnt. Eine Hälfte der Ansiedling gehörte der ritterbürtigen Familie Marin. 20 Hufe vergab der Fürst Nikolaus II von Werle 1306 an Johann Holstein. Hier muß es Zwistigkeiten gegeben haben zwischen beiden Geschlechtern, denn erst 1470 erklären die Holstein verbindlich, dass ihnen nur die eine Dorfhälfte gehöre, der Rest aber Eigentum der Marins sei. Wie anderswo auch, gehörten Fehden, so und so ausgetragen, in damaliger Zeit zum Besitz- und Machtstreben der Familien. 1501 werden die Maltzan im Dorf seßhaft. Bis 1508 erwerben auch die von Blücher Besitzungen im Ort. Doch noch immer haben die Marin Anteile in Marihn. Die Brüder Henning und Levin Marin, die in Ludorf und Kelle wohnen, verkaufen 1588 einen Teil ihrer Begüterung an die Gebrüder Kossebade (Kosboth) auf Torgelow.Über einen weiteren Teil schließen sie 1589 einen Tauschvertrag mit Christoph Kamptz ab. Dieser überläßt kurze Zeit den Tauschteil den Gebrüdern Holstein. Später haben die von Voss auf Flotow ebenfalls Eigentum in Marihn. Um 1750 sind die von Le Fort Pfandbesitzer des Dorfes, bis schließlich an 1804 die von Oertzen alleinige Besitzer des Ortes sind. 1874 wird ein Reichhoff der Nachfolger, und seit 1895 ist Marihn in Besitz der Familie Rocheid. Letzte Eigentümer des 760 ha großen Allodialgutes vor Ausbruch des 2. Weltkrieges war Colin von Rocheid.Der Herrschaftssitz in Marihn ist ein zweigeschossiger, verputzter Backsteinbau. 13 rundbogig ausgebildete Fensterachsen schmücken das Gebäude. Der Mittelrisalit zur Dorfseite hin ist durch einen bewegten Giebel abgeschlossen. 2005 fand das Haus einen Käufer, der im Rahmen eines Gesamtkonzeptes, besonders den Marihner Park sanieren will. Dieser soll der neue Mittelpunkt des Ensembles werden.In Marihn stand nachweislich nicht immer ein und dieselbe Kirche. Der Vorgängerbau des jetzigen Gotteshauses wurde 1726 als Fachwerkgebäude errichtet und besaß am westlichen Dachende einen schmalen hölzernen Dachreiter.
1904/05 entstand die heutige Kirche. Sie ist ein neugotischer Backsteinbau bei eingezogenem Rechteckchor und Portalvorbauten. Wieder schmückt ein hölzerner Dachreiter auf der Westseite des Firstes den Sakralbau. Die Inneneinrichtung besitzt keine besondere Bedeutung und stammt aus der Erbauungszeit. Von den Kleinkunstwerken wäre aus dem Taufgeschirr eine Messingschale erwähnenswert, die um 1700 angefertigt worden sein soll. Auf ihr ist die Verkündung des Engels an die heilige Maria dargestellt. Die einzige Glocke des Gotteshauses wurde 1861 von C. IIIies in Waren umgegossen.Erleben Sie Ihren Urlaub au