Süddeutsche Zeitung, 12.12.2007
Thomas Urban erklärt, weshalb der Vorschlag des polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk, in Danzig ein "Museum des Zweiten Weltkriegs" zu errichten, auch für Polen unbequeme Fragen aufwerfe: "Zum einen hatte es Paris und London zutiefst empört, dass Polen sich wenige Monate zuvor an der Seite der Deutschen an der Zerschlagung der Tschechoslowakei beteiligt hatte. Zum anderen hatte man in beiden Hauptstädten an die polnische Führung appelliert, wegen Danzig Zugeständnisse zu machen. Die Bevölkerung der Stadt bestand zu mehr als 95 Prozent aus Deutschen, deren überwältigende Mehrheit die Abtrennung vom Deutschen Reich nach dem Ersten Weltkrieg als schreiende Ungerechtigkeit empfand und deshalb auch extrem gegen die Schutzmacht Polen eingestellt war. Deren Führung war wiederum überzeugt, eine militärische Auseinandersetzung mit den Deutschen leicht gewinnen zu können."
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Lothar Müller schreibt über die Hoffnungen der Berliner Staatsbibliothek auf Rückgabe der im Krieg nach Krakau ausgelagerten Handschriftensammlung Berlinka, zu der jetzt in Berlin ein Katalog erstellt und präsentiert wurde. Gemeldet wird auf der Medienseite, dass SZ und FAZ mit ihrer Klage gegen den Perlentaucher gescheitert sind.


Donnerstag, den 13. Dezember
Village Voice 11.12.07
Syberberg is not without artistic antecedents, but nothing else in movies quite resembles this underground extravaganza—populated by stand-ins and shot entirely on a soundstage cluttered with the symbolic detritus of German culture. Syberberg was the only filmmaker of the German neue kino to successfully synthesize the spirit of Wagnerian romantic megalomania and that of Brecht's sardonic cabaret theatricality, infusing both with a sense of cosmic melancholy. Hitler often seems to be a circus staged by and for a single impoverished aristocrat pondering the mystery of Germany in the night.