Kanzlerin Angela Merkel war ausgerechnet am 9. November zu einer Auslandsreise nach Crawford/Texas aufgebrochen - was die Grünen prompt bemängelten.

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SPD-Politiker Thierse: "Wir Deutschen können Ermunterung vertragen"
Verpasst hat die Kanzlerin nicht viel, denn die Reden zu dem Thema haben sich im Laufe der Jahre kaum verändert: Geklagt wird weiterhin über Arbeitslosigkeit, Abwanderung und mangelnde Wirtschaftskraft in den neuen Ländern. Die CDU hebt die Verdienste Helmut Kohls um die Einheit hervor. Für die FDP ist Hans-Dietrich Genscher der entscheidende Mann, und die Linkspartei würdigt vor allem die Verdienste Hans Modrows, des letzten SED-Ministerpräsidenten der DDR.
Eine Nachricht immerhin gab es: Zum ersten Mal seit sieben Jahren wurde wieder über ein Denkmal geredet, das an die historischen Wochen des Mauerfalls erinnern soll. Mit den Stimmen von CDU/CSU, SPD und FDP beschloss der Bundestag, ein solches "Freiheits- und Einheitsdenkmal" in Berlin zu errichten. Nach dem Willen der Koalition soll es bis zum 20. Jahrestag des Mauerfalls 2009 errichtet werden.
Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) redete begeistert von einem "Mahnmal unseren historischen Glücks". Ein Volk könne nicht nur aus seinem Versagen Orientierung gewinnen. "Auch wir Deutschen können Ermunterung vertragen", sagte der ostdeutsche Sozialdemokrat. "Seien wir endlich ein normales, durchschnittliches, gewöhnliches, europäisches Volk".

was die Zeit hervorgespült. Da vermengen sich die Hochverräter, Dunkelmänner, und Taschenspieler, Heuchler oder Spiesser der politischen Szene bunt. Mag sich ein jeder aussuchen, wo er sich wiederfindet. Durch schnittlich und normal und gewöhnlich als erstrebenswertes Muster- und so sieht es dann auch aus. Das Schicksal bewahre uns vor solchen Figuren, die schon viele Grosse kostete, weil sie zu laut und zu viel redeten, wo Schweigen besser wäre, wenn sie nichts anders können.