letzte Bilder nach dem Schlaganfall mit links auf 60x80 Format
Sehr geehrter Herr Syberberg,
am vergangenen Mittwoch machte ich einen kleinen Umweg von einer
Dienstreise, die mich auf der A5 an Heidelberg vorbeiführte, zu Margarethe
Kriegers Haus.
Entgegen meiner Erwartung, bekam ich dies mal keinen Einlass. Eine junge
Pflegerin, dunkle Haare, sehr freundliches Gesicht, frug mich, ob ich
angemeldet sei: Frau Krieger dürfe nur angemeldeten Besuch erhalten, sage
der Betreuer.
Ich bat um die Adresse dieses Mannes und während sie nach innen in den
dunklen Hausflur ging und die Telefonnummer aufschrieb, ging ein gerade
eintreffender Mitbewohner des Hauses, ein Arzt im Ruhestand auf mich zu, und
sagte: „es geht ihr sehr schlecht“.
„ Ich weiß“; entgegnete ich. Er hielt mir eine Zeitschrift entgegen, die er
gerade aus dem Briefkasten gezogen hatte und reichte mir einen Stift, mit
dem ich meine Adresse zu Papier bringen konnte.
Die Pflegerin trat wieder ans Licht, reichte mir einen Zettel von Margarethe
Kriegers persönlichem Notizblock mit dem Namen und Telefonnummer des
Betreuers und sie bekam die abgerissene Rückseite der Zeitschrift mit meinen
Daten.
„ Der Psychologe hat gesagt: Keinen Besuch für Frau Krieger.“ Sagte die junge
Frau leise.
„ Seien Sie lieb zu ihr“ entgegnete ich, „ …streicheln Sie sie ein wenig, ja?
Sie muss wissen, dass sie nicht alleine ist…“
Sie nickte leise lächelnd und schloss dabei gütig die Augen. Dann verschwand
sie hinter der Tür.
Herr Syberberg, wenn ich die Handschrift richtig lesen kann, heißt der
Betreuer „Ludger Krammes“, die Telefonnummer ist in Weinheim a. d. Bergstaße
und lautet: 06201-874527.
Ist das der gleiche Ansprechpartner, mit dem Sie bisher zu tun hatten?
Bisher habe ich ihn nicht erreicht, versuche es weiter, im zur Not gibt es
im Telefonbuch im Internet auch eine private Nummer des Betreuers…und melde
mich, sobald ich Neues weiß.
Herzliche Grüße
JK

Dazu erreicht mich die Auskunft
Frau K. verweigere das Bett zu verlassen.. Keine Post, keine Besuche, keine Telefonate.
Von niemandem.

Kontrolle durch den "Betreuer" Krammes"(„Ludger Krammes“, Weinheim a. d. Bergstaße
06201-874527)

Die Richterin Bauer beim Amtsgericht/Abt.Vormundschaft und deren Direktorin bestätigen es laufe alles nach Wunsch von Frau K. und einem Protokoll anlässlich einer Anhörung unter Zeugen worin sie sich äusserst zufrieden geäussert und glücklich sei.
Die Staatsanwaltschaft am gleichen Platz in Heidelberg, befasst mit einer Untersuchung wegen "Misshandlung Schutzbefohlener"bestätigt: alles in Ordnung.

Bei meinem letzten Besuch im November 2004 ballte sie Faust gegen alles, was sie bewache mit letzter Kraft in die Kamera. Diesen Exitus vorausahnend. Mit Tränen der Machtlosigkeit. Seitdem zeichnet sie nicht mehr. Sie lebte daraus und wieder auf. Alle medizinischen Hilfen wurden abgewehrt. Was nun folgen wird, danach, geht nicht mehr um Misshandlung, sondern Unterlassung von lebensrettender Hilfeleistung und ein Tötungsdelikt. Der Seele schon jetzt.Das entschuldigende Papier, sie habe es selbst gewollt, wird von Fachleuten dann als Zeugnis einer perfiden Benutzung einer tödlichen Labilität erkannt werden.

Danach war nur noch Weinen.