steht auf Platz eins der Verkaufslisten.
Wie erklären Sie sich dieses Nicht-darüber-reden-können, was während des Krieges geschehen ist? Egal jetzt, ob Soldaten, die an der Front waren, oder ob es zu Hause passiert ist? Ich erwähne aus dem Buch nur einen Absatz, wo Sie schreiben, dass Soldaten ihren Heimaturlaub abgebrochen haben, weil sie es nicht ausgehalten haben ...
Auch meine Mutter, zum Beispiel, die wiederholt vergewaltigt worden ist bei der Besetzung Danzigs durch die sowjetische Armee, und die sich schützend vor meine Schwester gestellt hat, hat nicht zu Lebzeiten darüber sprechen können. Die Tatsachen hab ich erst nach ihrem Tod von meiner Schwester erfahren. Es gibt viele, auch die das KZ überlebt haben, die nicht in der Lage sind ... Es gibt in Israel die Klagen der Kinder, dass die, die das durchgemacht haben, nicht darüber reden können. Es hat sich jetzt Ivan Nagel zu Wort gemeldet in der Diskussion, aus einer jüdischen Familie kommend, der all diese Pein, all diese Angst, all diese Furcht, all dieses Sich-verstecken-müssen miterlebt hat, und der auch erst Jahrzehnte später darüber sprechen konnte. Es liegt jetzt wohl auch in meinem Fall daran, dass ich mir, was Verbrechen betraf, oder das Verwickeltsein in Verbrechen, nichts vorwerfen konnte. Ich habe diese SS-Division Frundsberg, der ich zugeteilt war, überhaupt nicht mehr vorgefunden, die war versprengt. Ich bin in einen wechselnden Haufen gekommen, da war Wehrmacht, da war Luftwaffe, da waren Teile von der Waffen-SS, das war alles immer zusammengewürfelt. Und die Angst, die ich gehabt hab, die ich beschreibe in dem Buch, war gar nicht in erster Linie während dieser wenigen Tage vor den Russen, sondern vor der eigenen Feldgendarmerie. Denn in diesem Hin und Her war ich die meiste Zeit ohne Marschbefehl. Und wer ohne Marschbefehl angetroffen wurde, wurde aufgehängt. In jedem Rückzugsort, durch den wir kamen, hingen Jungens meines Alters und Ältere an den Bäumen aufgehängt. Mit einem Schild drunter "Ich bin ein Verräter", "I