Berlin
- Der zehnseitige Brief, der gestern im Kanzleramt in Berlin einging, enthalte "viele
Aussagen, die für uns nicht akzeptabel sind, insbesondere zu Israel, dem
Existenzrecht des Staates Israel und zum Holocaust", sagte Regierungssprecher
Ulrich Wilhelm heute in Berlin. Zum Atomstreit mit Iran stehe in dem Schreiben
indes nichts. Auch zur aktuellen Krise in Nahost habe sich Mahmud Ahmadinedschad
in dem Brief nicht geäußert.
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Präsident Ahmadinedschad: Nichts Neues aus Teheran
Der iranische Präsident drücke in dem Brief laut Wilhelm das große
Interesse seines Landes an einer Zusammenarbeit mit der Bundesrepublik aus.
Wilhelm verwies auf das Angebot der fünf Sicherheitsratsmitglieder und
Deutschlands zur Lösung des Streits um das Atomprogramms Teherans. Wenn
auf die Bedingungen eingegangen werde, könne es zu der gewünschten
Zusammenarbeit kommen.
Der Brief wurde übersetzt, analysiert und "intensiv ausgewertet",
wie der Regierungssprecher erklärte. Der genaue Inhalt soll aber nicht
veröffentlicht werden. Die Bundeskanzlerin habe auch "nicht die Absicht,
in eine längere Korrespondenz mit dem iranischen Präsidenten einzutreten",
erklärte der Regierungssprecher auf die Frage, ob es eine Antwort Merkels
geben werde.
Ahmadinedschad hatte bereits im Mai einen 18-seitigen Brief an US-Präsident
George Bush geschickt