SPIEGEL
ONLINE - 19. Januar 2006, 20:06
URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,396226,00.html
Dokumentation
Der Text des Bin-Laden-Tonbands
Erstmals seit gut einem Jahr hat sich dem Sender al-Dschasira zufolge der al-Qaida-Chef
Osama bin Laden zu Wort gemeldet und mit neuen Anschlägen in den USA gedroht.
Auszüge aus dem Text auf dem Tonband:
"Meine Botschaft an Sie handelt vom Krieg im Irak und in Afghanistan und
davon, wie er beendet werden kann. Ich will nicht mit Ihnen darüber sprechen,
weil wir schon wissen, wie dieser Krieg enden sollte ..."
"Doch ich spreche zu Ihnen, weil Ihr Präsident unaufhörlich Meinungsumfragen
fehlinterpretiert, die zeigen, dass die überwiegende Mehrheit von Ihnen
einen Abzug Ihrer Streitkräfte aus dem Irak unterstützt. Aber er hat
diesem Wunsch widersprochen und gesagt, dass der Abzug der Truppen die falsche
Botschaft an den Feind wäre und dass es besser sei, ihn auf seinem als
auf Ihrem Boden zu bekämpfen."
"Die Wirklichkeit zeigt, dass der Krieg gegen die USA und ihre Verbündeten
nicht auf den Irak beschränkt ist, wie er behauptet, sondern dass der Irak
ein Anziehungspunkt und ein Rekrutierungsgebiet für qualifizierte (Mudschahedin)
geworden ist."
"... die Mudschahedin konnten mit Gottes Hilfe alle Sicherheitsvorkehrungen
... überwinden, und das Ergebnis ist das, was Sie in den Explosionen in
wichtigen europäischen Hauptstädten gesehen haben ..."
"Und der Aufschub ähnlicher Angriffe in den USA liegt nicht daran,
dass wir nicht die Sicherheitsmaßnahmen überwinden könnten.
Die Einsätze werden vorbereitet, und Sie werden sie in Ihren Häusern
sehen, sobald sie abgeschlossen sind."
"Und auf Grundlage der Meinungsumfragen, die andeuten, dass Amerikaner
nicht gegen Moslems in einem moslemischen Land kämpfen wollen, noch dass
sie wollen, dass Moslems gegen sie in ihrem Land kämpfen, haben wir keine
Einwände, einen langfristigen Waffenstillstand auf Basis fairer Bedingungen
anzubieten ... einen Waffenstillstand, der Sicherheit und Stabilität und
den Wiederaufbau des Irak und Afghanistans garantiert, die der Krieg zerstört
hat."
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Freitag, den 2o. Januar
Auf dem Weg in die Stadt mit der
U-Bahn waren auf dem Nordfriedhof von M. drei gewaltige Akazien epheuumrankt
all-täglicher Trost. Nun sind sie gefällt und Augen Sinn um vieles
ärmer. Das Geschäft mit den Toten war stärker. Sinnend ging
es sich da , wie das Leben die Toten durch die Gezeiten des Jahres mit Vögeln
und Blüten und Duft klug bewachte noch.
Und
sie verstehen es nicht und werden es wohl nichtmal mehr sehen, wie die Anzeigen
ihrer Geschäfte nur die Warnung und das Flehen aus der Höhle mitten
aus der Erde sie klagend warnt