under constr19. August 2006
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PALÄSTINENSER-GEBIETE
Israelis verhaften Vize-Premier
Kurz vor Sonnenaufgang, berichtet die Ehefrau von Nasser al-Schair, seien die Soldaten gekommen. Mit dem palästinensischen Vize-Premier befinden sich nun bereits 32 Abgeordnete oder Mitglieder der Hamas-Regierung in Haft.Ramallah - Am frühen Samstagmorgen gelang der israelischen Armee nach mehreren erfolglosen Versuchen in den letzten zwei Monaten der Zugriff auf den palästinensischen Vize-Premier Nasser al-Schair. Kurz vor Sonnenaufgang seien die Soldaten aufgetaucht, berichtet dessen Ehefrau, er habe sich noch von seinen Kindern verabschieden dürfen und sei dann abgeführt worden. Die israelische Armee bestätigte kurz darauf die Verhaftung und begründete den Schritt damit, dass der Politiker einer "terroristischen Organisation" angehöre. Die Hamas ziele auf die Vernichtung Israels.
Damit befinden sich derzeit vier Mitglieder der Hamas-Regierung und rund zwei Dutzend Abgeordnete des Palästinenserparlaments in israelischer Haft, unter ihnen auch Parlamentssprecher Asis Dweik. Vier weitere Regierungsmitglieder waren in den letzten sieben Wochen zeitweilig in Haft genommen, dann aber wieder freigesetzt worden. Regierungschef Ismail Hanija hatte am Freitag eine geplante Kabinettsumbildung von der Freilassung der noch inhaftierten Politiker abhängig gemacht.
pat/dpa/rtr


18. August 2006
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NAHOST
Israelische Kampfflugzeuge überfliegen Libanon
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bri/dpa/AFP/AP/Reuters

Text derzeit nicht verfügbar
aufgrund anwaltl. Forderungen von AFP
(16.12.10)


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NAHOST-KONFLIKT
Annan wirft Israel Bruch der Waffenruhe vor
Kofi Annans Friedensbemühungen im Libanon drohen zu scheitern, die mühsam ausgehandelte Waffenruhe wackelt. Gegenüber Israels Premier Ehud Olmert fand der UN-Chefdiplomat dafür klare Worte. Libanons Fuad Siniora droht derweil mit einem Ende der Kooperation mit der UN.New York - Die erst seit Montag geltende Waffenruhe im Libanon wackelt, und UN-Generalsekretär Kofi Annan macht keinen Hehl daraus, wen er dafür verantwortlich sieht: Israel. "Tief betroffen" sei er darüber, sagte er am Samstag in New York. In einer Mitteilung der Vereinten Nationen hieß es, Israel habe mit seiner Militäraktion im Osten des Libanon in der Nacht zum Samstag die Resolution des UN-Sicherheitsrats über das Ende der Feindseligkeiten verletzt.
REUTERS
UN-Generalsekretär Kofi Annan: Fürchtet um die Waffenruhe
Laut der UN-Truppe im Libanon (UNIFIL) habe es auch mehrere Verletzungen des libanesischen Luftraums durch israelische Armeeflugzeuge gegeben. Derartige Verstöße gegen die UN-Resolution gefährdeten "die nach langen Verhandlungen erreichte zerbrechliche Waffenruhe" und unterminierten die Autorität der libanesischen Regierung.
Das sieht auch der libanesische Regierungschef Fuad Siniora ähnlich und drohte, dass die in der UN-Resolution vorgesehene Stationierung von Regierungssoldaten im Südlibanon abgebrochen werden könne, falls die UNO den israelischen Vorstoß gegen die Waffenruhe nicht verurteile. Annan rief alle Konfliktparteien auf, das Waffenembargo strikt zu beachten, höchste Zurückhaltung an den Tag zu legen und provozierende Aktionen zu vermeiden. Telefonisch erörterte der Generalsekretär die Vorfälle sowohl mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert als auch mit Fuad Siniora.
Israel hatte die Militäraktion dagegen als Anwort auf eine Verletzung der UN-Resolution 1701 durch die libanesische Hisbollah-Miliz verteidigt. Die Resolution sehe ein Verbot von Waffenlieferungen an die Hisbollah vor, und dies sei übertreten worden. Mit dem Spezialeinsatz hätten Waffenlieferungen an die Hisbollah-Miliz von Iran und Syrien verhindert werden sollen.
Nach Angaben des libanesischen Militärs fand der Einsatz in Budai unweit von Baalbek im Osten des Libanon statt. Zwei israelische Hubschrauber hätten im Morgengrauen zwei Fahrzeuge abgesetzt, die nach Budai gefahren seien, das als Hisbollah-Hochburg gilt. Dort hätten die Soldaten das Schulgebäude angegriffen. Bewohner sagten der Nachrichtenagentur AFP, die Soldaten hätten libanesische Uniformen getragen. Bei einem Gefecht mit Hisbollah-Kämpfern wurden ein israelischer Offizier getötet und zwei weitere israelische Soldaten verletzt. Israelische Angaben, wonach auch drei Hisbollah-Milizionäre getötet wurden, bestritt die Miliz.