Die Tageszeitung, 19.01.2006
"Niemand verstand uns Autoren wie er", schreibt Jochen Schmidt in der Reihe "Schriftsteller, die ich gerne wäre" über Sigmund Freud. "Da er von der Selbstanalyse ausging, tat Freud sich schwer, die Frauen zu erklären. Aber seine Fantasie half ihm auch hier weiter, etwa beim weiblichen Ödipuskomplex. Das Mädchen ist enttäuscht von der Mutter, weil es sie dafür verantwortlich macht, keinen Penis zu haben. Daher fantasiert es, vom Vater geschwängert zu werden. Das vorgestellte Kind ersetzt ihm den fehlenden Penis. Da fällt es einem wie Schuppen von den Augen, wenn man an manche Auseinandersetzung mit der Exfreundin denkt. Auch dass es damals sexuell nicht richtig klappte, hat einen einfachen Grund: Man war zu pazifistisch erzogen. Denn Balgereien sind ein Weg, kontrollierten Einsatz von Aggression zu lernen, und begünstigen ein erfülltes Sexualleben. Wer sich als Jugendlicher nicht geprügelt hat, wird nie ein zärtlicher Liebhaber sein!"
fehlt da nicht was, wer?
Als ausdrückliches Aufgabenfeld, neben dem Schutz ziviler Einrichtungen und der Kontrolle verlassener deutscher Institutionen, seien den beiden Agenten nur zwei faktische militärische Aufträge erteilt worden: Die Weitergabe konkreter Informationen über den Aufenthaltsort von Saddam Hussein und über mögliche Massenvernichtungswaffen. Diese Informationen hätten aber nur an die BND-Zentrale in Pullach geliefert werden dürfen.

Human Rights Watch übt in dem Bericht aber auch Kritik an der Europäischen Union. Die EU habe weiter Schwierigkeiten, auf Menschenrechtsverletzungen in anderen Staaten mit angemessener Härte zu reagieren. Grund dafür sei unter anderem der komplizierte und langwierige Abstimmungsprozess zwischen den EU-Mitgliedsländern.
Darüber hinaus kritisiert die Organisation, energiepolitische, wirtschaftliche und andere politische Interessen stünden für die EU bei ihren Auslandsbeziehungen im Vordergrund. So hätten sich der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder, der britische Premierminister Tony Blair und der französische Staatspräsident Jacques Chirac offenbar einen Wettbewerb geliefert, wer die engsten Beziehungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin habe.

Die Menschenrechtssituation im Irak verschlechterte sich nach Einschätzung der Organisation im vergangenen Jahr erheblich. Verantwortlich seien sowohl Anschläge bewaffneter Aufständischer als auch die Antiterroreinsätze der US-geführten internationalen Truppen. Ebenfalls kritisiert werden in dem Bericht Ägypten und Saudi-Arabien, das trotz internationalen Drucks Reformen weiterhin ablehne. "Anhaltende Gräueltaten" beklagt die Organisation zudem im Sudan, in Tschetschenien, in der Demokratischen Republik Kongo, in Birma, Nordkorea sowie in den chinesischen Regionen Tibet und Xinjiang.

REUTERS-USA
Gefangenenlager Guantanamo: Vorwürfe gegen die USA"2005 wurde auf beunruhigende Weise klar, dass Misshandlungen von Häftlingen ein bewusster, zentraler Teil der Strategie der Bush-Regierung bei Verhören von Terrorverdächtigen geworden sind", kritisiert Roth. Sowohl die US-Bürger als auch Freunde und Alliierte auf der ganzen Welt müssten Druck ausüben, damit die US-Regierung erkenne, wie falsch ihr Handeln sei. "Der Einsatz illegaler Taktiken gegen vermeintliche Terroristen ist unrecht und kontraproduktiv", schreibt Roth.
Human Rights Watch verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass US-Justizminister Alberto Gonzales vor dem Senat erklärt habe, eine grausame, unmenschliche oder entwürdigende Behandlung von Häftlingen sei möglich, solange es keine Amerikaner seien und sie im Ausland festgehalten würden. Zudem habe CIA-Direktor Porter Goss das "Waterboarding", eine aus der spanischen Inquisition stammende Foltermethode, als "professionelle Verhörmethode" verteidigt.

Donnerstag, den 19.Januar

fehlt da nicht was, wer?
siehe auch>

 

 

 

Deutschland-Berlin
Geiselnehmer drohen mit Ermordung einer US-Journalistin
Die Familie der im Irak entführten US-Journalistin Jill Carroll hat die Geiselnehmer angefleht, die 28-Jährige freizulassen. Doch die Entführer drohen mit der Ermordung der Amerikanerin, wenn die US-Regierung nicht alle irakischen Frauen in Haft innerhalb von 72 Stunden freilasse.