17.
Februar 2006
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SIEDLER-KONFLIKT
Im Käfig
Aus Hebron berichtet Leonie Schultens
Der Hass wohnt in Hebron - auf engstem Raum leben hier jüdische Siedler,
israelische Soldaten und palästinensische Einwohner zusammen. Der 23-jährige
Yehuda Shaul versucht das Unmögliche: Frieden zu stiften in einer zerrissenen
Stadt.ANZEIGE"So lange man die israelischen Siedler in Hebron am Leben
erhalten will und ihnen eine halbwegs normale Existenz geben möchte, muss
man die Existenz all der anderen zerstören." (Einer der Soldaten,
die ihren Militärdienst in Hebron leisteten.)
Wie jeder junge Israeli, so wurde auch Yehuda Shaul, 23, in die Armee eingezogen.
Mehr als ein Jahr seines Militärdienstes hat er in Hebron verbracht, während
der heißesten Phase der palästinensischen Intifada (2001-2004).
Die meisten Israelis flüchten nach dieser Pflichtzeit für ein Jahr
ins Ausland - verkriechen sich im Dschungel Lateinamerikas oder schlagen sich
in die Reisfelder Asiens. Nicht so Yehuda. Als er im Juni 2004 entlassen wird,
gründet er mit einigen seiner Mitsoldaten "Shovrim Shtika" ("Breaking
the Silence").
Auf
die Frage, ob Deutschland nicht automatisch Kriegspartei sei, falls Israel
Iran wegen dessen Atomwaffenplänen angreife, sagte Merkel: "Ich denke
nicht in der Kategorie Kriegspartei. Alle politisch Verantwortlichen in Deutschland
wissen um die Verantwortung, an der Seite Israels zu stehen.