Die "New
York Times" berichtete unterdessen, die CIA habe trotz Protesten der Bundespolizei
FBI den Bin-Laden-Vertrauten Abu Subeida in einem Geheimgefängnis in Thailand
gefoltert. Wegen der brutalen Verhörmethoden des Geheimdienstes sei es
zu einem Bruch zwischen CIA und FBI gekommen. Der als einer der ersten mutmaßlichen
al-Qaida-Anführer 2002 in Pakistan gefasste Subeida sei zunächst
nach Thailand gebracht und dort von FBI-Angehörigen verhört worden.
Die Beamten hätten den schwer Verwundeten gepflegt und auch auf Arabisch
mit ihm geredet. Später habe der CIA die Vernehmungen übernommen.
In der Überzeugung, dass Subeida unter den üblichen Befragungsmethoden
zu wenig aussage, hätten die Agenten die verschärften Verhörmittel
angewandt, die ihnen das Weiße Haus nach den Anschlägen vom 11.
September 2001 gestattet habe.
Der immer noch geschwächte Gefangene wurde demnach nackt ohne Decke oder
Bett in eine Zelle gesperrt. Dabei sei die Klimaanlage zeitweise so stark herunter
gedreht worden, dass er nach Aussagen eines Beteiligten blau anzulaufen schien.
Außerdem sei er lautstarker Musik etwa von der Band "Red Hot Chili
Peppers" beschallt worden. Dem "New York Times"-Bericht zufolge
protestierten die FBI-Beamten vor Ort erfolglos gegen die brutalen Verhörmethoden.
Bush hatte vergangene Woche die Existenz von CIA-Geheimgefängnissen eingeräumt.
Subeida war demnach eines von 14 Top-al-Qaida-Mitgliedern, die aus solchen
Geheimgefängnissen in das US-Lager Guantanamo auf Kuba überstellt
wurden.