09. November 2006
 
ESKALATION IM LIBANON
Israelischer Scheinangriff auf Franzosen endet beinahe mit Blutbad
Es ging nur um zwei Sekunden: Französische Soldaten haben bei einem Zwischenfall Ende Oktober im Libanon fast das Feuer auf israelische Kampfflugzeuge eröffnet. Diese flogen französischen Angaben zufolge Scheinangriffe auf einen Uno-Posten.


Paris - Die Soldaten seien "nur zwei Sekunden" davor gewesen, "auf die Flugzeuge zu feuern, die direkt unsere Truppen bedroht haben", sagte Verteidigungsministerin Michèle Alliot-Marie in der Nacht in der Nationalversammlung. Ihr zufolge befanden sich israelische F-15-Maschinen "im Sturzflug" auf eine französische Stellung, bevor sie plötzlich wieder hochzogen. Dies sei üblicherweise eine "Angriffshaltung, um Bomben abzuwerfen oder Schüsse mit der Bordkanone abzugeben". Das "unverantwortliche" Verhalten der israelischen Piloten könne nicht toleriert werden. Frankreich verlange von Israel, die Einheiten der internationalen Libanon-Schutztruppe Unifil zu respektieren.AP
Kampfflugzeug F-15: "Katastrophe gerade noch verhindert"

Im Oktober hatten Kampfflugzeuge über einem deutschen Marineschiff vor der libanesischen Küste ungezielte Schüsse und Infrarot-Abwehrkörper abgefeuert, außerdem bedrängten sie zwei deutsche Hubschrauber. Über Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut hat die israelische Luftwaffe wiederholt Scheinangriffe geflogen. Die Uno-Friedenstruppe und die libanesische Regierung werfen Israel vor, mit solchen Flügen die Uno-Resolution zum Waffenstillstand zu verletzen.

phw/AP/AFP