Kontroverse [Bearbeiten]
Gaarder löste Anfang August 2006 durch einen Kommentar in der norwegischen
Zeitung Aftenposten eine Kontroverse aus. Bezug nehmend auf die Militäraktionen
Israels im Libanon stellte er in der Interpretation vieler das Existenzrecht
des Staates Israel in Frage, indem er schrieb: "Es gibt keinen Weg zurück.
Es ist Zeit, eine neue Lektion zu lernen: Wir erkennen den Staat Israel nicht
länger an. Welche Gruppe Gaarder mit "Wir" bezeichnete, blieb
ungeklärt. Israel sei nur in den Grenzen von 1948 (nach dem urspünglichen
Teilungsplan der UNO) anzuerkennen, nicht jedoch in denen von 1967. Er warf
Israel vor, im Libanon und in Gaza skrupellos Krieg zu führen, und meinte,
Israel habe seine eigene Legitimität "massakriert", strebe eine "Endlösung" des
Palästinenserproblems an und verdiene wegen seiner Ablehnung des internationalen
Rechts selbst keinen Schutz durch dieses Recht mehr. Über die religiöse
Legitimität Israels sagte Gaarder: "Wir lachen über diejenigen,
die immer noch glauben, dass der Gott der Fauna und Flora und der Galaxien
ein Volk als sein liebstes auserwählt hat und diesem lustige Steintafeln,
einen brennenden Busch und die Lizenz zum Töten gab." Gaarder nennt
sich selbst einen Freund Israels. Er schreibt: "Wir anerkennen und beherzigen
die große Verantwortung Europas für all die Notlagen, für die
schändlichen Bedrohungen, die Progrome und für den Holocaust. Es
war geschichtlich und moralisch notwendig, dass die Juden ein Zuhause bekommen." Weiter
sagte er, dass der Staat Israel dieses Recht aber wegen seiner skrupellosen
Art und Weise, Kriege zu führen, verspielt habe. Verschiedene Stimmen
warfen Gaarder wegen des Artikels Antisemitismus vor. [1]Die norwegische Schriftstellerin
und Jüdin Mona Levin bezeichnete Gaarders "Essay" als "das
Widerlichste", was sie seit Hitlers "Mein Kampf" gelesen habe.