Die weiteren Details von Augenzeugen lassen auf einen lang geplanten Angriff der CIA schließen. Demnach sei eine unbemannte Drohne des Typs "Predator" über der Ortschaft Asorai aufgetaucht und hätte mindestens sechs Raketen auf das Haus abgefeuert. Laut dem Bericht tragen die Bombenreste Kennungen der US-Armee.
Bei den Explosionen seien die Männer in dem Versteck ums Leben gekommen. Politisch ist die Aktion mehr als heikel. Zwar ist Pakistan ein erklärter Partner der USA im Kampf gegen den Terrorismus, allerdings streitet die Regierung Aktionen der US-Armee auf pakistanischem Boden aus Angst vor Protesten im eigenen Land stets ab. Passend dazu lesen sich die Erklärungen aus Pakistan zu der Tötungs-Aktion vom vergangenen Donnerstag. Mal ist dort von der vorzeitigen Explosion eines Sprengkörpers die Rede, andere Quellen reden von einem Luftangriff der pakistanischen Armee.
Berlin - Als "Botschafterin der Unterzeichner" will Claudia Roth die mehr als 10.000 vom "Bündnis für den Palast" gesammelten Unterschriften an Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD) weiterleiten und sich für einen Abriss-Stopp einsetzen. Das neu gegründete Bündnis vereint nach eigenen Angaben alle Gruppierungen, die sich in irgendeiner Weise mit dem Palast der Republik beschäftigen. Nach der Linkspartei/PDS hatte kürzlich auch die Grünen-Bundestagsfraktion ein Abrissmoratorium für den einstigen DDR-Prestigebau gefordert.
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Protest gegen den Palast-Abriss (am 19. November): Schlossplatzbebauung mit Hindernissen
Mit den in den vergangenen sechs Wochen gesammelten Unterschriften solle die Kritik am Festhalten der Abrisspläne "demonstrativ in das Blickfeld der Politik gerückt werden", betonte der Bündnis-Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur ddp. "Wir fordern von der Politik eine zukunftsorientierte, finanziell machbare und dem modernen Verständnis Berlins entsprechende Lösung der Schlossplatzbebauung." Dagegen hält der Bundestag an seinem Beschluss zum Palast-Abriss fest.

Selbst bei den Grünen ist bei allem zur Schau gestellten Aufklärungsdrang Vorsicht geboten. Die Frage, was Ex-Außenminister Joschka Fischer, eine zentrale Figur der abgewählten rot-grünen Regierung, gewusst haben könnte, steht unausgesprochen im Raum. Und die "Visa-Affäre" ist in ebenso frischer wie unangenehmer Erinnerung. Sicherheitshalber hat die Partei ihre ehemaligen Minister schon einmal gefragt. Parteichef Reinhard Bütikofer erklärte heute gegenüber SPIEGEL ONLINE, sowohl Jürgen Trittin, Renate Künast als auch auch Fischer seien von einem Gespräch zwischen Innenminister Schily und dem damaligen US-Botschafter Daniel Coats nicht informiert gewesen. Coats hatte Schily die irrtümliche Entführung al-Masris einem Bericht der "Washington Post" zufolge im Mai 2004 gebeichtet.
Da fiel es dem grünen Rechtspolitiker Jerzy Montag heute nicht schwer, Merkels Ankündigung, die ganze Geschichte ins PKG zu verweisen, als "schlechten Scherz" zu bezeichnen. Das Gremium sei "eingerichtet für geheim zu haltende Ermittlungen deutscher Gremien", sagte Montag gegenüber SPIEGEL ONLINE. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das PKG Steinmeier überhaupt zu dieser Sache hören will.
SPIEGEL ONLINE - 03. Dezember 2005, 12:12
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,388406,00.html
Kehrtwende
 
Bundesagentur setzt weiter auf McKinsey
Das Engagement der Unternehmensberatung McKinsey war dem Bundesrechnungshof schon 2004 und 2005 eine Mahnung wert. Im folgenden Jahr hätten die Haushaltswächter Gelegenheit für eine dritte: Entgegen bisheriger Ankündigungen fließen wieder Aufträge und mehrere Millionen Euro an McKinsey.
Nach Informationen des SPIEGEL und anders als bislang angekündigt lässt sich die Bundesagentur für Arbeit auch im nächsten Jahr von der Consultingfirma McKinsey beraten.
DPA
Vertraut weiter auf McKinsey: Bundesagentur für Arbeit
Das klingt fast wie die Wiederholung einer Nachricht aus dem März 2005: Trotz einer Ermahnung des Bundesrechnungshofes im Vorjahr, die Beratungsetats der Bundesanstalt nicht in einem so hohen Maße nur den Unternehmensberatungen McKinsey und Roland Berger zukommen zu lassen, hatte die Bundesagentur im März erneut Aufträge für mehr als 20 Millionen Euro an McKinsey vergeben. Das entsprach 87,5 Prozent aller entsprechenden Gelder, die die Bundesagentur 2004 zu vergeben hatte. Die folgende Kritik führte zu der Versicherung, sich 2006 nicht mehr auf McKinsey stützen zu wollen.
Das sieht man bei der Bundesagentur anscheinend wieder anders. Die Experten des Düsseldorfer Unternehmens sollen neue so genannte Handlungsprogramme entwickeln, mit denen Arbeitslose besser unterstützt und die Beschäftigungsmaßnahmen wirkungsvoller eingesetzt werden können. Dafür will die Nürnberger Behörde im nächsten Jahr über sechs Millionen Euro ausgeben.
Gut die Hälfte davon stammt aus nicht abgerufenen Mitteln dieses Jahres. Der Rest sind zusätzliche Gelder. Der McKinsey-Auftrag hatte in der Vergangenheit auch deshalb massive Kritik provoziert, weil die Firma zuvor schon für die Hartz-Kommission der Bundesregierung tätig war und so angeblich einen Wettbewerbsvorsprung gegenüber der Konkurrenz besaß. Die Bundesagentur hatte bis vor kurzem angegeben, dass der McKinsey-Auftrag Ende dieses Jahres auslaufe.
 
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