"Was bei der jüngsten Forschung für ein allgemeines deutsches Verständnis herauskommt, sind mehr Erkenntnisse darüber, wie es einer begrenzten Zahl von Deutschen gelungen ist, andere Volksgruppen dazu anzustiften, ihnen als Mörder zu dienen," beschreibt der Historiker Christopher Browning (mehr hier) die Veränderung der Holocaust-Forschung, seit nach dem Zusammenbruch des Ostblocks auch dortige Archive der Forschung zugänglich gemacht wurden. "Um die Frage zu beantworten, wie es möglich war, dass die Nazis andere Völker dafür gewinnen konnten, Morde für sie auszuführen, ist es eben auch wichtig, wie die Lage vor der Ankunft der Deutschen war. Das bedeutet nicht, dass die Deutschen weniger verantwortlich für die Verbrechen waren. Der Begriff Verantwortung verbreitert sich.

Wo waren die Sonderkommandos der Russen zur Befreiung von A. bevor ihre Armee vorbeoikam, wo die alliierten Bomberkommandos vor Dresden, wo der Brief Einsteins ,der held unserer Zeit, um eine Atombombe bittend, und all der anderen, die sehr wohl wussten, was vorsichging, nur um ein jüdisches Spezialkommando vom Präsidenten der USA zu fordern A,. zu befreieen. Fragen an die Gedächtnisfeiernden in A. heute. Weit weg aus DL. Denn sie waren und sind doch frei. Zu entscheiden. Und sei es nur, um es für uns zu tun, als Teil von ihnen. Der nobelste Grund des Krieges vielleicht.

Die Beantwortung dieser Fragen würde den aktuellen Entwicklungstopp aller heutigen Weltprobleme und Lügen der westlichen Welt zu lösen helfen.
Schon allein das zu sagen ist Heresie. Aber wozu wäre sonst dies hier gut. Von einem, der sonst nicht mehr mitspielt.


start   english   aktuell   texte   veranstaltung HAU2   pressemitteilung anzeigeHEIL DICH DOCH SELBST. DIE «FLICK COLLECTION» WIRD GESCHLOSSENBerlin hat jetzt eine staatlich sanktionierte «erste Adresse» für zeitgenössische Kunst, die in verschiedener Hinsicht monumental zu nennen ist: Die «Friedrich Christian Flick Collection» ist ein temporäres Denkmal für den Flickreichtum, ein ausgestellter Konsumakt, der sich aus dem Geld speist, das mit der Kriegs- und Vernichtungsmaschine der Nazis erworben wurde. 1944 arbeiteten im NS-Industrie-Imperium Flick rund 50.000 Zwangsarbeiter/innen, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge. Der Enkel handelt im Sinne seines Großvaters, wenn er sich weigert, die Überlebenden zu entschädigen. Dabei stellt der Entschädigungsfonds nur einen minimalen Bruchteil dessen zur Verfügung, was an Zwangsarbeit verdient und über viele Kanäle in die Nachkriegsökonomie eingespeist wurde, die den magischen Namen «Wirtschaftswunder» erhielt.
Flick spricht davon, seinen Familiennamen «auf eine neue und dauerhaft positive Ebene zu stellen». Toll, findet Staatsministerin Weiss, die Ausstellung schließe «einen Teil der Wunde, die in Berlin durch die Nazi-Zeit gerissen wurde». So versöhnen sich die Deutschen mit sich selbst. Die Nazis nahmen ihnen die moderne Kunst, einer der Enkel aber gibt etwas davon zurück. Er kauft mit dem geerbten Geld post-avantgardistische Werke und redet in Sehnsuchtsmetaphern, in gebrochen existenziellen Codes, die den Sammler und sein Leiden an der Geschichte verkörpern. Da kann auch der Generaldirektor der Staatlichen Museen, Schuster, einsteigen und «vom Drama der Deutschen mit der Kunst» zu sprechen beginnen. Der Themenwechsel ist abgeschlossen, von der Vernichtung durch Arbeit im Nationalsozialismus zu zeitgenössischer Kunst im Hamburger Bahnhof. Postavantgarde und ein staatlich unterstützter Normalisierungsanspruch gehen eine unheimliche Synthese ein.
Keine Kunst ist an sich gut oder schlecht. Jede Arbeit ist die Summe ihrer Elemente. Dazu zählen die Entstehungsbedingungen, Durchsetzungsstrategien und auch ihr Gebrauch. Der Rahmen ist ein Teil des Bildes, wer ihn ändert, ändert das Bild. Und hier ist zu sehen, wie das Projekt «Deutschland, alles ist wieder okay!» in der Berliner Republik funktioniert. Ausgerüstet mit einem Willen zur Debatte, der an den letzten Erfahrungsresten von 1968 geschult ist, und einer gewissen Distanz zum Wertekonservatismus wird jede Auseinandersetzung begrüßt, auch über den Nationalsozialismus, solange sie konsequenzlos bleibt. Die Erinnerung der Shoah wird noch in ihrer Benennung stillgestellt. Die Blockade politischer Macht, die durch die deutsche Geschichte gegeben ist, soll damit aufgehoben werden. Vielleicht ist der politische Unternehmer Friedrich Christian Flick auch deshalb zum Nach-MoMA-Joker der Berliner Kulturpolitik und der Bundesregierung geworden, weil sie in der Dreistigkeit des Coups ihre eigene Macht erkennen. Es geht darum, diese Stillstellung der Erinnerung zu unterbrechen.
Antifaschistische Linke Berlin, b_books, Texte zur Kunst & Karim Aïnouz, Hildegund Amanshauser, Fareed Armaly, Inke Arns, Thomas Arslan, Verlag Assoziation A, Marius Babias, Monika Baer, Nairy Baghramian, Jens Balzer, Aeneas Bastian, Stéphane Bauer, Rainer Bellenbaum, Irene Below, Bernadette Corporation, Linda Bilda, Sabine Bitter, Michael Blum, Anna Blume, Jürgen Bock, Christian von Borries, Candice Breitz, Micha Brumlik, Benjamin Buchloh, Barbara Buchmaier, Sabeth Buchmann, Angela Bulloch, Mercedes Bunz, Werner Busch, Esther Buss, Judith Butler, Luis Camnitzer, Stefanie Carp, Merlin Carpenter, Frank Castorf, CHEAP, Die üblichen Çhih Çhie, Marcus Coelen, Tsafrir Cohen, Martin Conrads, Alice Creischer, Dietmar Dath, Anthony Davies, Eric de Bruyn, Astrid Deuber-Mankowsky, Rosalyn Deutsche, Diedrich Diederichsen, Katja Diefenbach, Stephan Dillemuth, Esther Dischereit, Jochen Distelmeyer, Helmut Draxler, Lothar Eberhardt, Mary Beth Edelson, Ekkehard Ehlers, Maria Eichhorn, Carolin Emcke, Charles Esche, Katja Eydel, Jacob Fabricius, Harun Farocki, Stefan Feger, Silvia Fehrmann, FelS - Für eine linke Strömung, Andreas Fogarasi, Simon Ford, Rike Frank, Andrea Fraser, Wochenzeitung Freitag, Reinhold Friedl, Christine Frisinghelli, Fritz-Bauer-Institut, Ted Gaier, Stephan Geene, Cathy S. Gelbin, Andrea Geyer, Karin Gludovatz, Isabelle Graw, Renée Green, Matthias Greffrath, Asta Gröting, Peter Grottian, Eva Grubinger, Christoph Gurk, Doris Guth, Ulrich Gutmair, Matthias Haase, Katharina Hacker, Harriet Häussler, Judith Halberstam, Isabel Halene, Daniela Hammer-Tugendhat, Matthias von Hartz, Frigga Haug, Wolfgang Fritz Haug, Anselm Haverkamp, Henriette Heise, Jörg Heiser, Jutta Held, Daniel Hendrickson, Christian Höller, Kim Hörbe, Detlef Hoffmann, Tom Holert, Judith Hopf, Eva Horn, Carol Jacobs, Rahel Jaeggi, Jakob Jakobsen, Katja Jedermann, Elfriede Jelinek, Jan Jelinek, Jour Fixe Initiative, Birgit Kaiser, Antiquariat Kalligramm, Stefan Kalmár, Schorsch Kamerun, kanak attak, Katharina Karrenberg, Judith Keilbach, Christoph Keller, Ina Kerner, Peter Kessen, Sarah Khan, Gertrud Koch, Jutta Koether, Silvia Kolbowski, Christian Kravagna, Kristin Krüger, Clemens Krümmel, Thomas Kuczynski, Kultursprünge e.V., Carin Kuoni, Axel Lapp, Susanne Leeb, Götz Leineweber, Franziska Lesák, Jin Lie, LIGNA - Radio Kunst Kollektiv, Deborah E. Lipstadt, Thomas Locher, Melissa Logan, Dirk von Lowtzow, Maren Lübbke-Tidow, Gundel Mattenklott, Ruth May, Thomas Meinecke, Michaela Melián, Christoph Menke, Christiane Mennicke, Eva Meyer, Matthias Michalka, Tanja Michalsky, Christian Phillip Müller, Markus Müller, Ulrike Müller, Alain Mundt, Nitribitt - Frankfurter Ökonomien, Nils Norman, Marion von Osten, Phillip Oswalt, Ulrike Ottinger, Partner gegen Berlin, Mai-Thu Perret, Emily Pethick, Christian Petzold, Robert Pfaller, Michalis Pichler, Daniel Pies, Claudia Plöchinger, Mathias Poledna, Rene Pollesch, Christiane Post, Martin Prinzhorn, pro qm, Josephine Pryde, Catherine Quéloz, Aenne Quinones, Anne-Julie Raccoursier, Gerald Raunig, Karin Rebbert, Juliane Rebentisch, Susanne Regener, Katja Reichard, Wolfgang Reinke, Lars Rensmann, Stefan Römer, Jan Rohlf, Avital Ronell, Viola Rusche, Susanne Sachsse, Natascha Sadr-Haghighian, Sabine Sanio, Eran Schaerf, Jo Schmeiser, Marcus Schmickler, Astrid Schmidt, Dierk Schmidt, Viktoria Schmidt-Linsenhoff, Viola Schmitt, Sophia Schmitz, Norbert Schneider, Verlag Silke Schreiber, Holger Schulze, Georg Seeßlen, Alexandra Seibel, Benedict Seymour, Simon Sheikh, Marc Siegel, Hubertus Siegert, Andreas Siekmann, Nicolas Siepen, Eckhard Siepmann, Beate Söntgen, Ruth Sonderegger, Raimar Stange, Starship Magazin, Erik Stein, Hito Steyerl, Katharina Sykora, Christoph Tannert, Sissi Tax, Simon Teune, Klaus Theweleit, Kathrin Thiele, Peter Thiessen, Felicitas Thun Hohenstein, Friedrich Tietjen, Ralph Ubl, Antonia Ulrich, Unrast Verlag, Tanya Ury, Verbrecher Verlag, Jan Verwoert, Ingo Vetter, Claudia Wahjudi, Alexis Waltz, Helmut Weber, Klaus Weber, Samuel Weber, Annette Wehrmann, Peter Weibel, Brigitte Weingart, Marc Weiser, Antje Weitzel, Albrecht Wellmer, Silke Wenk, Otto Karl Werckmeister, Aljoscha Weskott, Wanda Wieczorek, Axel John Wieder, Gregory Williams, Manfred Willmann, Ina Wudtke, Michaela Wünsch, Miya Yoshida, Octavio Zaya, Raul Zelik
Ausführliche Information zu den Unterzeichner/innen
Diese Anzeige erscheint anlässlich des 60. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz.
Impressum
24. Januar 2005 Druckversion | Versenden | Leserbrief
UN-SONDERSITZUNG
Jeder zweite Sessel blieb leer
Die Gedenkveranstaltung der UN-Vollversammlung zur Befreiung der NS-Vernichtungslager stieß offensichtlich nicht bei allen Delegierten auf Interesse. Der Sitzungssaal war während der mehrstündigen Zeremonie gerade einmal zur Hälfte besetzt.

Where were the specialcommandos of the russians to free A. before the red armee passed by, where were the bomber of the allies of Dresden to solve A., where was the letter of Einstein, the hero of our time, who was begging for an atombomb, and all the others, who know very well was going on, to ask only for a special command of jews from the president of Amerika. Questions to that ones, who remember today in A. Far away. Because they were and are free. To decide. To do it for us, as part of all. The most honest reason to enter the war perhaps?

The answer of these questions would help to solve all actual problems and lies of the westernword immediatly. Even that to say is heretical. But what for all this, otherwise good. Of someone, who does not play anymore the official games.