EU-Krise
Blair: Agrarsubventionen sinnlos


"21. Juni 2005 Der britische Premierminister Tony Blair hat am Montag seine Ablehnung der EU-Finanzplanung beim Brüsseler Gipfel am Freitag verteidigt. "Es war nicht das richtige Konzept für Großbritannien, und es war nicht das richtige Konzept für Europa", sagte Blair im britischen Unterhaus in London. Dabei stimme es nicht, daß seine Regierung um jeden Preis den sogenannten Britenrabatt erhalten wolle. Dieser Rabatt sei "nur ein korrigierender Mechanismus".


Allerdings werde Großbritannien über den Rabatt nur diskutieren, wenn die Finanzierung der EU grundlegend reformiert werde. Es könne zum Beispiel nicht angehen, daß die EU im Zeitalter der Globalisierung immer noch 40 Prozent ihres Etats für die Landwirtschaft ausgebe.
"Agrarsubventionen sinnlos"
Die hohen Agrarsubventionen seien sinnlos, sagte Blair. Die EU müsse sich einer "enormen globalen Herausforderung" stellen und mehr Geld für Wissenschaft, Technologie und Bildung statt für die Landwirtschaft aufwenden.
"Europa kann mit den notwendigen Änderungen nicht noch zehn oder mehr Jahre warten", sagte Blair. Durch den Aufstieg Chinas, Indiens und anderer asiatischer Staaten stünden grundlegende Änderungen der wirtschaftlichen Situation bevor. Er habe den Haushaltsplan für die Jahre von 2007 bis 2013 abgelehnt, weil er nicht bis 2014 warten wollte, bis die nötigen Änderungen vorgenommen werden könnten, sagte der Premier.


FAZ.NET 22.Juni 2005

Donnerstag, den 23. Juni 2005