Emma Diana Mayer gestorben. Am 8. Dezember, den sie noch gross vorbereitet mit Fragen und Vorkehrungen für Nossendorf, was sie alles mitmachte aus der Ferne. Nach dem Hitler-Film in Aschaffenburg zur ersten Aufführung in Deutschland im geschlossenen Kreis, organisiert von G.Knopp ZDF, rief sie mich an.

Seitdem war sie eine treue Zeugin aller Auftritte im Theater der Monologe in Frankfurt, wo sie wohnte, Allein, ohne Mann und Sohn, tapfer und mit berliner Witz. Nun ist sie nicht mehr da. Das Alter lässt keine Tragik zu, Aber, wie immer, Gedanken, was alles versäumt wird, unwiderrufbar nach dem Ende. Die neue Ausgabe der Faust DVDs in Paris hätte sie gefreut. Ihre alten Bekannten zusammen zu diesem Text. Die Schinkelvase, die sie noch zum Sommer nach M. schickte, ist nun für sie gebraucht. Der Stuhl aus gleicher Herkunft soll nach N. Ob sie meine Karte noch erhalten: zum 8 Dezmeber N. vorher/Nachher. Ihre Antwort war die ihre. Mehr ging nicht.

Eine liebe, liebe Freundin aus noch anderer Zeit, die es zwischen 33 und 45 nicht leicht hatte, als sie den Grossvater -mit Tränen jedesmal, wenn sies erzählte, als er sich das Leben nahm, - verloren, aber immmer munter, eine schöne Freundin unserer Dinge. Zur Molly hat sie nur gelacht, kichernd ja so sind sie, die Männer, und Keyserling war in sie vernarrt "mein armer Mann", ihre Familie verlegte Fontane. Mit grossem Ansehen geht sie nun und so soll es sein. Eine liebe gute Freundin hat Abschied genommen und soll uns immer lieb sein wie sie war. Eine Komplizin ist gegangen. Eine Alliierte. Und wie immer, rundum geht es weiter, als ob nicht geschehen sei, und doch hat eine, wie einfach, aufgehört hier zu sein. Und die Welt geht einfach weiter. Ist ja nur voraus.

Donnerstag, den 22. Dezember
solche Montagen schickte sie früher, als die Hä nde es noch erlaubten öfter.
Und so. Weisse Scheren Schnitte in verschiedenen Schichten aufgeklebt-
zu verschienen Anlässen
Das ganze Haus ist voll, irgendwo in den Büchern, Fächern, Schubladen, gesammelt.
Anlass war wohl der Traum. Aber Friedersdorf, die Marquise drin und ihr Schinkel/Schadow/Berlin, wohin sie nun , nach langem Exil, zurückgekehrt, allein.. Im Theater, dem unseren, war sies schon lange