Fragmente.

 

Zurückblickemd erscheint das bekannte Bild des alten Mannes über seine Dinge schauend ins Licht als der Faust. der sofort alles zusammenfasst

Der damals revolutionäre Brecht/ Faust , drei Jahre vor seinem Tod, wird nochmal zum Mass der historischen Fassung . Er selbst als Geliebter der jungen Darstellerin des Gretchen(Käthe Reichel). Eine Staatsmacht, die sich noch kümmerte um ihr Bild von dem, was sie für richtig hielt auf dem Theater. Das war vor 50 Jahren.

Kortner sitzend am Tisch, liest den alten Faust Wort um Wort genau imaginierend mit Beckett'schem Gestus. So dass alle Kleidung abfällt Endkampf um die Seele mit dem Teufel und Tat und Glück und Weltbestimmung. Er selbst wird zur biblischen Figur des Aufbegehrens.

Edith Clever dasselbe Faustende 30 Jahre später als ein Verlorenes aufnehmend wird zum ersten Male nun im selbstgewählten Text wird zur Erinnerung letzter Bühnenerscheinung Film der zerstörten Goetheschen Welten. Sie erlaubt der Frau nochmal die erlösenden Worte des Mannes aus Grab und Teufelsarmen. Herzzerreissend sein Glück zu beschwören. Nach dem Gang zu den Müttern den Kreis wie im Lächeln der Schmerzen auch überirdisch schliessend, der im Dunklen bagann.

Oskar Werner starb über den Fragmenten letzter Faustpläne, den Anfang hinterlassend als Tonfetzen aller Figuren ineins. Er selbst kommt nur mehr vor als letzter Prinz Homburg seines Ende und im Lärm und den Schatten der Zeit und Strassen, die alle Geschichte verschlucken. In der documenta X gezeigt alles in einem Raum der Projektionen.

So auch Schleef. Es ist dieses Berlin, wo auch der Faust damals seine erste Aufführung erlebte, im Palais der Fürsten Radzwil, das später Reichkanzlei wurde bis Hitler und dem Ende des Reichs, wo Einar Schleef vor den Türen des nach dem Krieg wiederaufgebauten und nun geschlossenen Schiller-Theatres seinen Faust zeigte, in Chören des Endes , von Faust und Reich und ihm selbst.

 

Wenn ich heute am Ort der Kindheit die Erde wälze und versuche wieder fruchtbar zu machen im Öl und Müll der Geschichte, in einem waste land , am Ende der Welt, für Millionen zu zu sehen, im kleinen Ort, und höchsten Glücks, schon heute gescheitert, vor dem Kampf um die Seele und bange Lösung erhoffend, wird es zum Kreis. Gerade dort erhielt der Knabe vor vielen Jahren den Faust daraus den Eltern vorzutragen. Aber wie anders ist die Rückkehr und alles dazwischen. Die alten Formen zerschlagen, zerfallen, die ererbten Figuren erloschen, zusammengetragen aber in einem Band nun zu gespenstischem fragmentarischen Sinn.

 

 

 

 

 

 

 

Mittwoch,
den 21.Dezember

Die Parisser Fassung


. Später wird man einmal Philemon und Baucis (Ein Traum was sonst) dazunehmen Und den ganzen Oskar Wwerner Ton vom Anfang des Faust-Monologs. In der Höhle der Erinnerungen.

also
Brecht - Kortner - Clever - Oskar Werner - Schleef