was
aber ist das alles, wenn sich die Ko-Ordinaten, Gewusstes, Er-Innertes,Gegenwart
und Vergangenheit der uns gewohnten Welt verandern, einstürzend neu
besinnen? jenseits aller Farben-Probleme unserer Wahrheiten.
Ein
halbes Jahr nach einem Schlaganfall begann Margarethe Krieger jetzt wieder
und so zu zeichnen. Halbseitig gelähmt, bewegungslos, mit linker Hand,
ohne unsere Sprache zu sprechen, aus einem anderen Kosmos, wo wir nie waren,
alle Figuren
ihres Lebens wieder, bereichert
aus dem Jenseits unserer Welten, mit somnambuler Sicherheit, wie nie zuvor
oder sonst.
Morgen mehr.
Auch
die Existenz in N. jetzt ist jenseits dessen, was unsere Welten sonst abverlangen
oder anbieten, als Nutzungskonzept oder Absicht und Realität. Und ist
nicht mal ein Schloss der Geschichte. Nicht zu besichtigen und zu bewohnen
vielleicht,
wie auf einer Durchreise von Woher nach Wohin? Nur Gehäuse, Ur- Hütte
mythischer Gebilde. Von keiner Zukunft, ohne Aussicht auf Stützug sovieler öffentlicher
Kultur- Stiftungen oder privater Fundationen. Ist das erlaubt? Bei vollen
Sinnen.
Das
farbige Glas vor Augen verändert die Welt und -Sicht der Augen nach der
Farbe davor. Vorgehalten oder von innen. Kleist sprach davon als Lebensproblem
seiner Darstellungen mit der bangen Frage nach Wahrheitsabhängigkeiten
allen Beschreibens. So sei denn alles nur eine Frage der richtigen Farbe
vor Augen,
selbstgewählt oder bestimmt, von weoder was? Umstände, Geburt,
selbst oder fremdbestimmt. Oder Geschick. Es hat ihn zutiefst verwirrt bis
gelähmt.
November
2002
Mittwoch,
den 4. August
Computer-Probleme, alles in grün oder gelb und rosa, monochron ins Undeutliche
gefärbt,
versuchen wir es. Solange es geht.
Die diaphane Wand, das
Durchsichtige, durchscheinende Licht, wieder hergestellt. Alles offen,
was solange verschlossen
war, zugemauert, versetzt. Als Trennwand
zwischen Küchen- und Ess-Seite/Park und Eingang vom Hof. Die Achse versetzt
von Eingang Hof zur Terrasse am Park mit gläsener Flügeltür
dazwischen und eben Eingang zum Ess-Saal, alles zu öffnenede Flügel,
dazwischen hindurch zu gehen, sehen, Wind, Atem, des Lebens. Tot 60 Jahre.
Nun wieder frei.