|  Aktuell  |  Krankenkassen-SpezialHome > Politik > Deutschland
30. Juli 2004 Druckversion | Versenden | Leserbrief
DEUTSCH-POLNISCHE BEZIEHUNGEN
Schröder erteilt Entschädigungsforderungen klare Abfuhr
Kanzler Schröder hat die Entschädigungsforderungen deutscher Vertriebener zurückgewiesen. Kurz vor seinem Polen-Besuch zum 60. Jahrestag des Warschauer Aufstands, suchte er die erhitzten Gemüter im Nachbarland zu beruhigen.
Warschau/Berlin - "Niemand wird für solche Ansprüche Gehör oder Unterstützung finden", sagte Gerhard Schröder in der polnischen Zeitung "Polityka". Die Bundesregierung werde Forderungen dieser Art nie unterstützen. Das gelte auch für die Opposition. Schröder sprach sich auch klar gegen die Errichtung eines Zentrums gegen Vertreibungen in Berlin aus.
Beide Fragen hatten in Polen für erhebliche Unruhe gesorgt. Vor allem das Vorhaben der Vertriebenenvereinigung "Preußische Treuhand", Entschädigung für verlorenen Besitz beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einzuklagen, löste Ängste aus. Der polnische Präsident Aleksander Kwasniewski und Ministerpräsident Marek Belka hatten Schröder aufgefordert, sich am Sonntag bei seinem Besuch in Warschau klar dazu zu positionieren.
" Die Fragen der Eigentumsrestitutionen sind rechtlich geregelt", sagte Schröder. "Vermögensfragen mit Ursprung in den Weltkriegen sind staatlicherseits kein Thema in den deutsch-polnischen Beziehungen."
Auch zu den Bestrebungen, in Berlin ein Zentrum gegen Vertreibungen zu errichten, habe sich die Bundesregierung bereits klar geäußert, betonte Schröder. "Ich bin fest davon überzeugt, dass das Zentrum gegen Vertreibungen nicht in Berlin entstehen sollte", bekräftigte er. Das Projekt sei von falschen Leuten, in der falschen Organisation und zur falschen Zeit angeregt worden.
Die Stiftung "Zentrum gegen Vertreibungen" war im September 2000 gegründet worden. Ihr Ziel ist die Errichtung eines Dokumentationszentrums zu europäischen Vertreibungen in Berlin. Vorsitzende sind die Präsidentin des Bundesverbandes der Vertriebenen, Erika Steinbach, und der SPD-Politiker Peter Glotz.
Schröder wird am Sonntag als erster Bundeskanzler an den Feierlichkeiten zum Jahrestag des Warschauer Aufstands gegen die deutschen Besatzer von 1944 teilnehmen. Am Abend wird er eine Rede bei der Abschlusszeremonie auf dem Platz des Warschauer Aufstands im Stadtzentrum halten. Auf seinem Besuchsprogramm stehen auch Gespräche mit Belka und Kwasniewski.
Der Warschauer Aufstand gilt als die größte bewaffnete Erhebung in den von Nazi-Deutschland besetzten Gebieten während des Zweiten Weltkriegs. Am 1. August 1944 begann die polnische Heimatarmee Armia Krajowa (AK) mit ihren Angriffen auf deutsche Stellungen. Nach 63 Tagen brach der Aufstand zusammen. Fast 200.000 Tote waren zu beklagen, die meisten davon Zivilisten. ANZEIGE
Anzeige
Vorteilsangebote von OnVista
* Zukunftsmarkt Windkraft: Sichern Sie sich 8,15% Zinsen p.a.!
* Steuerfreie Altersvorsorge nur noch bis 2005! Erfahrung macht klug, informieren schlau!
* Englische Lebensversichung: Die Altersvorsorge mit hohen Renditen und Garantie. Jetzt informieren!
* Nur für kurze Zeit! Profitieren Sie von den MultiManager Fonds der BMW Bank. Jetzt informieren!
* Die perfekte Kombination: voller Steuervorteil, hohe Renditechancen und individuelle Fondsauswahl! Jetzt informieren!
  © SPIEGEL ONLINE 2004
Alle Rechte vorbehalten
Vervielfältigung nur mit Genehmigung der SPIEGELnet GmbHANZEIGE
Krankenkassen-Spezial
Durch einen Krankenkassenwechsel können Sie jedes Jahr bis zu 1.000 EUR sparen. Wir zeigen Ihnen wie.
Ersparnis online berechnen
Ich bin versichert bei: 
als: Angestellter Selbstständiger MEHR POLITIK
Irak:
NATO-Staaten einigen sich auf Ausbildungsmission
Krise im Sudan:
Frankreich will Truppenkontingent nach Darfur schicken

Deutsch-Polnische Beziehungen:
Schröder erteilt Entschädigungsforderungen klare Abfuhr
CSU-Affäre:
Stoiber gibt Hohlmeier eine zweite Chance
EXKLUSIV
Deutsch-Polnische Beziehungen:
Jahrmarkt der Vorurteile

Kuba:
Von der Revolution zur Prostitution
Referendum über EU-Verfassung:
Volkes Stimme wird lauter
Schwarz-Grün in Köln:
Vernunftehe in der Krise
Wohnungspolitik in Berlin:
Platte de luxe sucht neue Mieter
US-WAHLKAMPF
Analysen, Hintergründe, Ergebnisse:
SPIEGEL ONLINE berichtet über den Wahlkampf in Amerika
THE NEW YORK TIMES
The Overview:
Democrats Converge on Boston, Seething but Also Celebratory
SUDAN-HILFE
Hungerkatastrophe:
SPIEGEL ONLINE sagt Ihnen, wo Sie sinnvoll spenden können
FORUM
Schadstoffstreit:
Können wir uns Ökologie nicht mehr leisten?

Neue Länder:
Ist der Aufbau Ost fehlgeschlagen?
Terror in Europa:
Wie effizient sind die Abwehr-Strategien?
SPIEGEL-DOSSIERS
Kuba:
Sozialismus oder Tod

Monika Hohlmeier:
Fürstentochter in der Schlangengrube
Arbeitslosengeld:
Grotesker Murks
Innere Sicherheit:
Mit Gesetzen gegen den Terror-Wahn
KOLUMNE
Frisch aus dem Notebook:
Reporter von SPIEGEL und SPIEGEL ONLINE berichten aus allen Teilen der Welt
  
[ Home | Politik | Wirtschaft | Panorama | Sport | Kultur | Netzwelt | Wissenschaft | UniSPIEGEL | Reise | Auto ]
[ Wetter | Marktplatz | Schlagzeilen | Forum | Leserbriefe | Newsletter | Archiv | Shop ]
[ DER SPIEGEL | SPIEGEL TV | SPIEGEL-Jahrbuch | KulturSPIEGEL | SCHULE@SPIEGEL ]
[ Impressum | Hilfe | Kontakt | SPIEGEL-Gruppe | Mediadaten ]