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ERDBEBEN IN BAM
Und immer wieder ein Wunder
Die Suche nach Überlebenden ist seit 24 Stunden eingestellt, doch im iranischen
Katastrophengebiet gibt es immer wieder glückliche Momente. Sechs Tage
nach dem verheerenden Erdbeben ist in der Silvesternacht ein 27-jähriger
Mann aus den Trümmern seines Hauses gerettet worden.
AP
Rettungskräfte in Bam: Beim Bergen der Leichen einen Lebenden gefundenTeheran
- Mitarbeiter des Roten Halbmondes fanden Jadollah Saadat in einem verwirrten
Zustand kurz vor Jahreswechsel in der Silvesternacht bei der Bergung von Leichen
in der Stadt Bam. "Sie dachten, er sei tot, und dann haben sie gemerkt,
dass er am Leben war", sagte seine 22-jährige Ehefrau der Nachrichtenagentur
Reuters. "Ich kann nicht ausdrücken, wie froh ich bin." Saadat
war unter einem Schrank gefunden worden, der ihm vermutlich das Leben gerettet
habe, sagten die Rettungskräfte. Neben ihm lagen die Leichen von sechs
Verwandten, darunter zwei Brüder. Am Donnerstag sollte er zur weiteren
Behandlung nach Teheran ausgeflogen werden. "Nennen Sie das ein Wunder
oder was immer Sie wollen", sagte Isfahan Ali Asghar Namdari vom Roten
Halbmond. "Ich bin einfach nur glücklich. Wenigstens haben wir ein
Leben retten können."
In der Krisenregion waren die Suchaktionen nach Überlebenden des Bebens
am Mittwoch eingestellt worden. Doch auch nachdem die Bulldozer begonnen hattem,
den Schutt zusammenzuräumen, wurden immer wieder Menschen lebend aus den
Ruinen geborgen. Am Mittwoch konnten noch drei Frauen und zwei Männer
gerettet werden. Helfer entdeckten eine 80-jährige Frau unter dem Schutt
eines Hauses. Bei dem Erdbeben am Freitag waren nach offiziellen Angaben mindestens
30.000 Menschen getötet worden. Ein großer Teil der Rettungsmannschaften
war am Dienstag abrückt.