Montag, den 15.November

Nochmal Margarethe Krieger in Heidelberg, November 2004, wie sie mich bat sie zu sehen und Auskunft zu geben von ihr. Nun vor der Leica mit 21 cm Weitwinkel die Totalen. Und wohin und an welche Wände sie eigentlich gehört.
Die eigentlichen
Zeichen
unserer Zeit.
Und woher das
kommt.

Hiob, der grosse
Alleserdulder
und die
alttestamentarische
Ruth waren zuletzt
die Figuren ihrer
Zyklen mit dem
noch starken Strich
der Rohrfeder,
die jetzt dem zartem
Blei gewichen,
an den Wänden ihrer virtuellen Räume
aus dem Ich, wo die Tragödien harren,
dass
wir sie erkennen.
Jedem die seine.

Sie hat die Gabe davon Kunde
zu geben. Ohne Schaudern und Scham.
"Schön" sagt sie dann einfach
zu den Bildern aus sich. Das heisst
wohl auch, nicht nur, wie es gemacht ist,
auch, dass sies getan und tun konnte.
Und so sieht sieh uns dann an.
dass wirs ertragen.

Die Totalen der Bilder zeigen nicht nur ein mit links erstaunliches Handwerk des Geistes, sie sind auch als Erfindung ihrer Figuren des Inneren eine Galerie monologischer und singularer Monumentalität. Ein Universum, wo wir nicht waren. Das Drama der Seele, hier wird es sichtbar auf Papier.