Montag, den 6.Januar
Die Küche. Ist nun wieder frei. In alter Grösse. Aber die Verluste noch der letzten Zeit sind unübersehlich. Die Tür zum Keller, 2000 im Juni noch dokumentier weg. Fächer über der Treppe zum Keller weg. Im Keller selbst die alten Regale der Kindheit. Äffel. Kartoffel. DDR überstanden und Kohl Enteignung. noch jetzt , zum Schluss so weg, wie die Treppe oben. auf dem Boden.

Lächerlich und nachzumachen? aber darum das Haus wiedergewollt. An jedem soviel mehr als kostbarste Möbel der kunstepochen. Seelenmaterie. In Zeit des Plastik und schneller Maschinen.

Die Küche selbst, was für eine beschwörung seit der Nacht 1984.
In der Mitte der Tisch. Zentrum des Hauses und Kindes. Dampfend der Herd, schon elektrisch, die moderne Küche, und an den Wände die Regale der zweiziger,dreissiger Jahre. Es war alles modern. Noch als sie kostbar war. Massiv, von Hand gefertigt.

 

Wer nimmt sowas weg. Ohne dass es alle aehen, wissen. Brauchen Plastik heute, wozu? Die alten Klinken, wer will denn das?
Drei Türen gingen ab, zur Seite . Die Speisekammer, zu den Butterreserven, selbst gemacht, dem Schmalz eigener Schlachtungen, und dort, wo die Mamsell regierte zur verteilen.
Zu dem Keller hinab, wo das gepokelter Fleisch aufbewahrt war und die Salzgurken in Fässern, und schnelle Kartoffel oder gemüse zum täglichen Gebrauch.
Aber im dritten Zimmer wohnten die Mädchen. Der Küche und der Zimmer. Später wir, als die Russen kamen und Zuflucht suchten, alle am Bodern, nebeneinander, damit sie es schwer hatten die Frauen und Mädchen zu finden, drüber zu steigen, mit den Taschenlampen, die geschwärtzten und zur Erde gewendeten Gesichter zu sehen, unter den Schreien der Kinder. Türen waren wichtig. Man konnte sie versperren. Alle DDR Jahre überstanden, gerührt, als ichs sie noch sah, wie die Ställe nun weg, mit Kohl Suventionen entsorgt das alte Handwerk der Backsteine. Ein Pfeiler 500 Euro, wieviel dreissig-meter Wände mal 4 und 6 Meter hinauf!