Mittwoch, den 5.Februar

Die Linden in Wotenick- Wie es sie in N. nicht mehr gibt. Wie den Turm der Kirche nicht mehr und soviel anderes.

Ro. sagt, er will die Mauer wiederhaben. Hat nichts zu tun. Er könnt im Süden arbeiten, nach Stuttgart gehen oder nach Dänemark, aber in N. hat er Frau und Kind und hat sich gerade ein Häuschen selbst gebaut, sonst ja nichts zu tun. Auch A. -in Rente heute- sagt . bei Erich war es besser. Jeden Morgen wissen, wohin Arbeit jeder. Weniger, aber sicher.

Wie hiess es, blühende Landschaften. Als Zukunft. Aber die, die dafür hätten sorgen können, wie vorher, seit Jahrhunderten, haben sie enterbt. Rechtlos und betrogen. Und niemand, der sie pflegt, der sich sorgt, der weiss, wie und wo und was. Ausser Freiheit zu kaufen. Zu verkaufen ist nichts mehr, als sich selbst, und das will niemand haben. Ihre Arbeit. Entwöhnt nun zu wissen wie. Ein Fluch liegt über dem entrechtete Land. Nur das Alte, wenn es überlebte, zeugt vom Leben, dem gewesenen.

auch in Medrow stehen die Mülltonnen vor dem Schloss.Dieselbe Bürgermeisterin aus N. (früher LPG/ TIetböhl). Die Allee geht direkt auf sie zu. Noch mit Fenstern. Früher Witzleben. Und keiner will es haben. Am Dorfteich, unberührt, liegt noch das Haus der Leute, früher vom Hof in alter Silhouette, und es wird Abend.

das Tal der Trebel ist im Winter starr und alles Wasser eisig. Zum hindurchgehen. Eiszeit. Endmorenen, hörten wir in der Schule.

Viele tausend Jahre. Vähl dusend Johr, allwedder, her. Platt sprechen die Kinder nicht mehr. Zuerst kamen die Flüchtlinge mit anderen Dialekten, verschiedenen, die sie nicht mehr sprechen durften oder die dort niemand verstand. Die Schulen lehrten es seit Ulbricht, dem Sachsen, nicht. Und die Werbung heute spricht -weiss Gott- eine andere Sprache.