Montag, den 4.August

Vor der Abfahrt nach Nossendorf bis Samstag, den 9.August.

Was da im Augenblick in N. vor sich geht, geschieht auf der Basis der Raubkunst. Wenn man das bewirtschaften eines Gutes vor 1945 der Regie vergleicht. Ohne Eindimensionalität der heute entfremdeten Natur. Als Einheit von Menschen, Tieren Pflanzen, Hof und Dorf und deren Regelung mit- und untereinander. Eine zweite kalte Enteignung geschieht nach der materiellen von Ulbricht bis Kohl durch die Anwendung der in der städtischen Norm gewonnenen Arbeitsprinzipien, die auf dem Lande der historischen Form nicht funktinieren können, ohne die Menschen zu missachten und deren Leben dort. Das Debutat-System ist ein Ausgleich von Werten und so das Entgelt zu verstehen als nur andere Norm des Werteaustauschs von Haus zu Haus. Was hier gebraucht wird, hilft der, und der kriegt dafür das, was er braucht. Im übrigen geht es nicht nur um eigene Interessen. denn man lebt ja zusammen. Und, dem was einfälllt, legt es den anderen vor, gemäss seinen Möglichkeiten zusammen zu organisieren.

Syberberg
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Frau
A. Weinhold
Neubau
17111 NossendorfMit der Bitte um Weitergabe

Nossendorf, den 23.7.03An den Gemeinderat von NossendorfEine andere, unserer Zeit angemessenen Strasse im Dorfkern von Nossendorf wäre nachdenkenswert. Gerade im Zusammenhang mit den Arbeiten für die Kanalisation. Es würde Mittel für den Ort freimachen. Eigene Leute -als Bedingung- aus dem Ort beschäftigen und mit der Anlage von Bäumen an der Strasse ein unserer Zeit entsprechendes Bild geben. Wenn das alte Pflaster wohl nicht insgesamt finanzierbar ist, sollte man zumindest die gleiche Sorgfalt erwägen, wie für die Feldwege jetzt rundum. Also mit ruhig und bescheiden wirkendem Asphalt. Auch die Gehwege am Rande könnten mit kleinen Steinen, nach dem Vorbild am Bahnhof in Demmin aus letzter Zeit, heutigen Normen gerecht werden. Wichtig wäre die gemeinsam zu gestaltende Einbeziehung der Randbereiche von Einfahrten und Randstreifen, ohne Beton und verödetem Wildwuchs. Wobei innere, private Bereiche und öffentliche aufeinander abgestimmt werden sollten. Auch die Einbeziehung des Flurstücks 22/4 früher Schumann/Kapphof wäre in diesem Zusammenhang einer grünen Gesamtordnung betonfrei ohne DDR/Mauer und Zonen-Geruch zu überlegen. Kleinere Abschnitte an historisch interessanten Stellen, wie am Eingang der Kirche oder vor dem Gut /Poststrasse 3, vor der vielleicht wieder zu errichtenden Tränke(bis in die 30er Jahre) dort, aus gleichem Fond, sollten mit Hilfe öffentlicher Mittel aus der Dorferneuerung erwogen werden. Alles zusammen würde dem Dorf mit der Wiederherstellung der Kirche in Gebrauch und als Zeichen ein Bild geben, dass am Ende sicher alle freut und individuellen Aktionen jedem für sich Mass und Antrieb im richtigen Sinne geben könnte.
Schlage vor, ich kümmere mich um die Kirche,- erste Massnahmen sind gerade für den Gemeindeteil mit Demmin und eventuell Brüssel in Planung,- und die Gemeinde versucht in Sachen der Strasse die veraltete, lieblose und sehr militant wirkende Betonierung zu ersetzen mit freundlichen Einordnungen an die umliegenden Flächen und Bebauungen, alles und alles aufwertend.
Mit freundlichen Grüssen

Das Projekt N. geht ja viel weiter. Neben Kirchensanierung und Strassen-Genalplan der Anlage müssten die Plattenbauten aus der Honecker-Zeit weg. Dafür als Modell eine unserem Standart entsprechende heutige Lösung mit EU-Mittel angestrebt werden. Aus dem Ort heraus. Mit den Menschen und aus den Modellen der ältesten Bausubstanz, soweit nach den letzten Entstellungen nach der Wenede(Kohl-Zeit) noch möglich zu erkennen. Das wäre dann übertragbar mit jeweiligen dortigen historischen Bausubstanzen als Kern.

Wichtig aber ist, was da als Verelendung beschrieben wird - in Mecklenburg/Vorpommern- gerade wieder als Definition dieses Norden in Deutschland, muss erstmal gefasst werden. Durch formende Grenzen, wo nicht jeder rein und raus kann, wie ein Fluss ohne Ufer, und ein Land ohne Norm, oder ein Mensch ohne Ich, und zwar hier in Haus und Hof nach altem Grundriss. So die Türen und das Dach vor 3 Jahren, als alles offenstand und noch Niemandsland war, ohne Interessen, als den des schnellen Abrissgewinns, und dann vor einem halben Jahr, als es galt das Tor vorne an der Strasse zu behaupten. Jetzt gilt es hinten zu schliessen, was nicht dazugehört mehr, abzugrenzen.

Nach dieser Woche sehen wir mehr.