Revolution in Zeiten der Demokratie.
Aber warum nur in Israel.
Und warum nur von Seiten des Militärs.
So frei wie wir sind, wie sie sagen.
Immerhin, einzige Hoffnung nach Auschwitz etwas gelernt zu haben,
etwas anderes, als das, wir jetzt sehen müssen, in der pax jud.-americanae
Aktuell
ISRAEL
Elitesoldaten verweigern Dienst in den besetzten Gebieten
13 israelische Elitesoldaten haben Regierungschef Ariel Scharon einen Korb
gegeben. In einem Brief an die Regierung kündigten die Soldaten und Offiziere
der Spezialeinheit des Generalstabes an, künftig den Dienst in den besetzten
Gebieten zu verweigern.
DPA
Israelische Armee: Wieder verweigern Soldaten den Dienst in den PalästinensergebietenJerusalem
- Die Militärs begründeten ihren Schritt mit Sorge um die Zukunft
Israels als demokratischer, zionistischer und jüdischer Staat, wie es
hieß. "Wir können nicht mehr beiseite stehen. Heute sagen wir:
Wir werden nicht helfen, Millionen Palästinensern ihre Menschenrechte
vorzuenthalten. Wir werden nicht Schutzwall für die Siedlungskampagne
sein", hieß es in dem Schreiben der Elitesoldaten. "Wir werden
unsere Moral nicht durch Aufgaben einer Besatzungsarmee verunstalten lassen.
Diese Grenze wird nicht mehr überschritten."
Die Erklärung folgte drei Monate nach einer Dienstverweigerung von Piloten
der israelischen Luftwaffe, die weitere Angriffe auf Ziele in den Palästinensergebieten
abgelehnt hatten. Erste Reaktionen von israelischen Politikern waren am Sonntag
allesamt negativ. In einem eilig auf den Weg gebrachten Reaktionsschreiben
an andere Reservisten der Spezialeinheit wurden diese davor gewarnt, sich dem
Protest anzuschließen. Die Erklärung der Verweigerer wurde als
populistisch und schockierend bezeichnet.
Unterdessen gab es gestern nach Militäreinsätzen neue Opfer. Soldaten
erschossen nach Angaben von Krankenhaussprechern im Westjordanland einen fünfjährigen
Jungen. Das Kind sei im Flüchtlingslager Balate nahe Nablus tödlich
getroffen worden, wo die Soldaten in Auseinandersetzungen mit Bewohnern des
Lagers verwickelt worden seien. Ebenfalls gestern starb ein 15-jähriger
Palästinenser, der in der vergangenen Woche bei einer Auseinandersetzung
mit Soldaten verwundet worden sei. Die Armee nahm einen führenden Vertreter
der militanten Hamas-Organisation fest. Maskierte töteten zuvor im Westjordanland
einen Palästinenser, der einer Zusammenarbeit mit Israelis beschuldigt
worden war.
Ein ägyptischer Soldat wurde an der Grenze zu Israel erschossen. Der arabische
Fernsehsender al-Dschasira meldete, der Soldat habe eingegriffen, als eine
Gruppe von Menschen versucht habe, unbemerkt auf israelisches Territorium vorzudringen.
Der Schuss sei von einem der Infiltranten abgegeben worden, hieß es weiter.
Wo sich der Zwischenfall ereignete, ging aus den Berichten nicht hervor. An
der israelisch-ägyptischen Grenze gibt es drei offizielle Übergänge.
Israel ist nach Medienberichten bereit, eine Untersuchung der Sperranlagen
zum Westjordanland durch den Internationalen Gerichtshof der Vereinten Nationen
zu akzeptieren. Die Regierung stelle allerdings die Bedingung, einen eigenen
Vertreter nach Den Haag zu entsenden, berichtete die Tageszeitung "Jedioth
Achronoth". Israel hatte verärgert auf die Entscheidung der Uno-Vollversammlung
reagiert, im Streit um die Sperranlage den Gerichtshof in Den Haag einzuschalten.
Unterdessen wurde heute der ägyptische Außenminister Ahmed Maher
zu Gesprächen in Tel Aviv erwartet.
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22. Dezember 2003
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