Donnerstag, den 13.November

Wenn wir die Ver-slum-ung der Dörfer ernstnehmen, ohne Polemik und Trauer oder Wut, dann wird man die Industrialisierung der Landwirtschaft als Ursache erkennen müssen, wo weniger Menschen Arbeit finden und die anderen arbeitslos geworden nun mühsam miternährt werden und zielos wie ein Vorstadtproletariat des19.Jahrhunderts vor sich hin vegitieren..Ein Vorgang, der durch die Kohlsche Bestätigung der Enteignungen Ulbrichts um so deutlicher und befördert wurde. Das ist das Brüssler System der garantierten Rentabilität auf der Basis einimensionalisierten Anbaus für Billigprodukte.

Das braucht grosse Flächen und übersichtlich zu dominierender Planung ohne Sinn und Geist dessen, was früher Boden und Brot und Land bedeutete. Das Dorf und seine Kirchen werden bestefalls Rückzugsgebiete für Stadtflüchtlinge oder Zweitwohnsitze oder touristisch umfunktionierteBauern-shops. Pendler leben dort, wenn sie Glück haben und woanders Arbeit finden Oft stundenweit täglich zu erreichen als unterprivilegierte Arbeitsmenschen der Städte.

Was bedeutet das für die Struktur der Orte, ihr Leben dort, die Menschen in Kleidung und Wohnungen,Häusern, Strassen und gesichtern, mit angegliederten Einkaufszentren, die von diesen neuen Schichten der Sozialempfänger profitieren.

Wozu dorthin wollen, ans Ende der Welt, die heute das Leben ist, ohne Güter und Kirchen, als frühere Zentren des Geistes und Auftraggeber dessen, was Leben war. Als Kultur des Landes. Technisch ein abgeschriebenes Entwicklungsgebiet, ohne Anschlüsse was Internet oder FS sonst selbstverständlich machen.Wo selbst die Natur als Urgrund allen Seins mehr geschändet ist als überall sonst. Warum also dahin, trotz alledem, letzte reserven ins leere setzen, wie irren oder Verrücktheit oder Ur- Trieb ins alte Nest zurück, das nicht mehr ist, oder Flucht vor dem, was rundum geschieht oder es zu zeigen, wem und was?