Tagesspiegel.
Tod auf der Berlinale
Produzent Toscan du Plantier erliegt Herzinfarkt
Die Nachricht erschütterte gestern nachmittag die Berlinale: Daniel Toscan du Plantier, Präsident der staatlichen französischen Filmagentur Unifrance, ist tot. Der prominente Festival-Gast starb im Hyatt Hotel offenbar an einem Herzinfarkt.
Der 61-jährige Toscan du Plantier war in den letzten Jahren einer der einflussreichsten Gestalter des französischen Kinos. Aus der Werbung kommend, ging Plantier 1975 zum Verleihriesen Gaumont und wurde bald Filmproduzent. Unter seiner Ägide entstanden etwa Federico Fellinis „Stadt der Frauen“, Ingmar Bergmans „Fanny und Alexander“, Werner Herzogs „Nosferatu“ und Maurice Pialats „Van Gogh“. Neben seiner Tätigkeit für die mächtige Organisation Unifrance, die französische Filme weltweit fördert, bekleidete Plantier zahlreiche Ehrenämter, gehörte zu den Mitverantwortlichen des Festivals von Cannes und zu den Mitbegründern der DeutschFranzösischen Filmakademie. In Zeitungsartikeln, die vehementen Aufrufen gleichen, setzte er sich dafür ein, dass sich die europäische Kinokultur wirksam gegen die amerikanische Vorherrschaft schützen müsse.

Ohne ihn - damals als Chef der Gaumont- gäbe es den Parsifal Film nicht. Anlässlich der Premiere in Cannes haben wir uns dann zerstritten. Das aber führte zu der letzten Nacht im alten Festspielhaus. Ertrotzt die Vorstellung ab Mitternacht bis zum Sonnenaufgangs-Frühstück für alle am Strand. Von ihm organisiert und finanziert..