Syberberg Genterstr.15a 80805 München
Tel 36 14 882 Fax 36 14 905 e-mail : film@syberberg.de

DSGV
An den Präsidenten
Herrn Dr. Dietrich H. Hoppenstedt
Charlottenstr. 47
10117 Berlin

München, den 15.9.02
Sehr geehrter Herr Dr. Hoppenstedt,
wie Sie vielleicht wissen, habe ich auf Einladung von Herrn Kauffmann in Neuhardenberg in dem dortigen Raum für Einar Schleef etwas machen können, von dem ich annehme, dass es der Idee des Ortes dort Ehre macht.
Aus diesem Anlass war ich dort und habe die Anlage und den Gebrauch seiner jetzigen Nutzung schätzen gelernt, wissend, wie schwer es ist, solchen Plätzen einen Sinn zu geben. Ich hatte auch das Glück, die jungen Musikschüler aus Russland und anderswoher dort zu hören.
Dafür danke ich Ihnen. Vor allem mit welcher Konsequenz alles weggeräumt wurde, was stört und eigentlich auch das Schloss und jetzige Möglichkeiten behinderte. Ich sah den Ort, auch nach der Renovierung aus DDR Zeiten und war verzweifelt, wie verloren alle Mühe war, wenn nicht auch das weggeräumt würde, was sich da rundum angestaut hatte. So wünschte ich, nach diesem Modell, so manchen Platz rigoros rekultiviert und neu besetzt.
Nun zum Grund meines Schreibens über diesen Dank hinaus. Ich komme von einem Gut in Vorpommern, das mein Vater nach 1945 verlassen musste. Jetzt bin ich dabei, langsam und mühselig Stück um Stück zurück zu erwerben und der Sache einen Sinn zu geben, der mit meiner Arbeit für Film und Theater vornehmlich zu tun hat. Oft wünschte ich mir, so vorgehen zu können, wie Sie es imstande waren und dort Ordnung zu schaffen für Neues im alten Sinne.
Versuchte auch und versuche weiter, öffentliche Gelder, Sponsoren zu interessieren, um alles dann einem öffentlichen Zwecke zu übergeben. Aber alles, was nicht in den Zentren geschieht, wird nicht sehr gern gesehen. Und oft denke ich mir, gerade diese ländliche Struktur gälte es besonders zu bewahren oder zurück zu holen. Auch als Beispiel. Aber damit wäre ich schon ganz abseits der Hauptströme dessen, was gewollt ist. Und mit Kindergartenförderung oder Grillplätzen am öffentlich unterstützten Badeplatz in ländlichen Regionen für irgendwelche EU Maßnahmen oder der Sparkassenförderung Ost, kann ich nicht konkurrieren.

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Gemessen an Neuhardenberg ist alles ein wenig anders in Zielsetzung und Aufwand, vielleicht ein Prozent für den Anfang. Aber das Verdienst wäre sicher einsehbar. Absichtlich spreche ich nicht von einer Bitte um Hilfe für ein Detail, nämlich eine Unterstützung jener Einladung aus Paris im Centre Pompidou für das nächste Jahr, eben diesen 0rt und meine Geschichte darin dort in einem Raum mit Hilfe meines Oeuvres darzustellen, sondern gleich vom Gesamtkonzept, wenn ich eben von Neuhardenberg herkomme. Auch, wenn Sie mich nun an eines der Förderungssysteme Ihres Hauses verweisen, fühle ich mich ohne Sie hilflos und in jenem Umfeld, wie oben beschrieben. Ohne zu wissen, ob Sie mir beistehen können, war es mir trotzdem eine Freude, Ihnen noch einmal zu danken für jene Freude , die ich aus der Funktion Neuhardenbergs in einer Woche arbeitend genoss.
Mit sehr herzliche Grüssen

Hans-Jürgen Syberberg


Syberberg Genterstr.15a 80805 München
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An den Präsidenten
Herrn Dr. Dietrich H. Hoppenstedt
Charlottenstr. 47
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München, den 25. November 2oo2
Sehr geehrter Herr Hoppenstedt,
vor 6 Wochen am 15.Oktober, habe ich Ihnen einen Brief geschrieben, der Sie vielleicht nicht erreicht hat, darum erlaube ich mir ihn Ihnen noch mal beizulegen. Zunächst dachte ich, wenn sein Anliegen so gar nicht erkennbar und Ihnen nachvollziehbar erscheint, ob dann nicht wenigstens in einer Region, wo gerade Ihre Institution wichtige Kundschaft hat, die Wiederherstellung der Kirche dort im Dorf aus dem 13. Jahrhundert oder Ihrem Haus den Einsatz einer Spende wert wäre, und dort zumindest die Wiederherstellung des abgebrochenen Turms, wenn sich einer kümmert, dass alles richtig läuft und es ein Zeichen wäre für die anderen Dinge über das Persönliche meines Wunsches hinaus. Auch als deutlich sichtbares Zeichen Ihres Hauses, dessen Kunde mein Vater bis 1945 als Besitzer des Gutes in Nossendorf war, wie jetzt alle meine Mitarbeiter. So, wie wir im Falle solcher Zuwendung, diese ganze Spendenaktion und deren Realisierung natürlicherweise von der Sparkasse in Demmin immer kontrollieren und verwalten lassen sollten. Der Turm als ein Fingerzeig in den Himmel und bis Paris , wo alles ab 26. April im Centre Pompidou nicht ungesehen bliebe. Und das jetzt in den Wochen vieler Weihnachten-licher Worte und Feiern gegründet. Das aber könnte ja nur gelten, wenn ich Gewissheit hätte, dass Sie überhaupt von meinem Brief Kenntnis hätten. Darum noch mal dieser wiederholte Anlauf. Diesmal mit dem “persönlich“ hinter Ihrem Namen in der Annahme, das erreiche Sie dann auch wirklich und bewirke, wie nach altem Brauch und Stil unter ausgewiesenen Leuten, eine Antwort zumindest der Höflichkeiten.
Mit freundlichen Grüsse

In der Anlage ein Ausdruck zum Spendenaufruf auf meiner Webseite, die alldem gewidmet sind.