DSGV
An den Präsidenten
Herrn Dr. Dietrich H. Hoppenstedt
Charlottenstr. 47
10117 Berlin
München, den 15.9.02
Sehr geehrter Herr Dr. Hoppenstedt,
wie Sie vielleicht wissen, habe ich auf Einladung von Herrn Kauffmann in Neuhardenberg
in dem dortigen Raum für Einar Schleef etwas machen können, von
dem ich annehme, dass es der Idee des Ortes dort Ehre macht.
Aus diesem Anlass war ich dort und habe die Anlage und den Gebrauch seiner
jetzigen Nutzung schätzen gelernt, wissend, wie schwer es ist, solchen
Plätzen einen Sinn zu geben. Ich hatte auch das Glück, die jungen
Musikschüler aus Russland und anderswoher dort zu hören.
Dafür danke ich Ihnen. Vor allem mit welcher Konsequenz alles weggeräumt
wurde, was stört und eigentlich auch das Schloss und jetzige Möglichkeiten
behinderte. Ich sah den Ort, auch nach der Renovierung aus DDR Zeiten und
war verzweifelt, wie verloren alle Mühe war, wenn nicht auch das weggeräumt
würde, was sich da rundum angestaut hatte. So wünschte ich, nach
diesem Modell, so manchen Platz rigoros rekultiviert und neu besetzt.
Nun zum Grund meines Schreibens über diesen Dank hinaus. Ich komme von
einem Gut in Vorpommern, das mein Vater nach 1945 verlassen musste. Jetzt
bin ich dabei, langsam und mühselig Stück um Stück zurück
zu erwerben und der Sache einen Sinn zu geben, der mit meiner Arbeit für
Film und Theater vornehmlich zu tun hat. Oft wünschte ich mir, so vorgehen
zu können, wie Sie es imstande waren und dort Ordnung zu schaffen für
Neues im alten Sinne.
Versuchte auch und versuche weiter, öffentliche Gelder, Sponsoren zu
interessieren, um alles dann einem öffentlichen Zwecke zu übergeben.
Aber alles, was nicht in den Zentren geschieht, wird nicht sehr gern gesehen.
Und oft denke ich mir, gerade diese ländliche Struktur gälte es
besonders zu bewahren oder zurück zu holen. Auch als Beispiel. Aber damit
wäre ich schon ganz abseits der Hauptströme dessen, was gewollt
ist. Und mit Kindergartenförderung oder Grillplätzen am öffentlich
unterstützten Badeplatz in ländlichen Regionen für irgendwelche
EU Maßnahmen oder der Sparkassenförderung Ost, kann ich nicht konkurrieren.
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Gemessen an Neuhardenberg ist alles ein wenig anders in Zielsetzung und Aufwand,
vielleicht ein Prozent für den Anfang. Aber das Verdienst wäre sicher
einsehbar. Absichtlich spreche ich nicht von einer Bitte um Hilfe für
ein Detail, nämlich eine Unterstützung jener Einladung aus Paris
im Centre Pompidou für das nächste Jahr, eben diesen 0rt und meine
Geschichte darin dort in einem Raum mit Hilfe meines Oeuvres darzustellen,
sondern gleich vom Gesamtkonzept, wenn ich eben von Neuhardenberg herkomme.
Auch, wenn Sie mich nun an eines der Förderungssysteme Ihres Hauses verweisen,
fühle ich mich ohne Sie hilflos und in jenem Umfeld, wie oben beschrieben.
Ohne zu wissen, ob Sie mir beistehen können, war es mir trotzdem eine
Freude, Ihnen noch einmal zu danken für jene Freude , die ich aus der
Funktion Neuhardenbergs in einer Woche arbeitend genoss.
Mit sehr herzliche Grüssen
Hans-Jürgen Syberberg
DSGV
An den Präsidenten
Herrn Dr. Dietrich H. Hoppenstedt
Charlottenstr. 47
10117 Berlin
München, den 25. November 2oo2
Sehr geehrter Herr Hoppenstedt,
vor 6 Wochen am 15.Oktober, habe ich Ihnen einen Brief geschrieben, der Sie
vielleicht nicht erreicht hat, darum erlaube ich mir ihn Ihnen noch mal beizulegen.
Zunächst dachte ich, wenn sein Anliegen so gar nicht erkennbar und Ihnen
nachvollziehbar erscheint, ob dann nicht wenigstens in einer Region, wo gerade
Ihre Institution wichtige Kundschaft hat, die Wiederherstellung der Kirche
dort im Dorf aus dem 13. Jahrhundert oder Ihrem Haus den Einsatz einer Spende
wert wäre, und dort zumindest die Wiederherstellung des abgebrochenen
Turms, wenn sich einer kümmert, dass alles richtig läuft und es
ein Zeichen wäre für die anderen Dinge über das Persönliche
meines Wunsches hinaus. Auch als deutlich sichtbares Zeichen Ihres Hauses,
dessen Kunde mein Vater bis 1945 als Besitzer des Gutes in Nossendorf war,
wie jetzt alle meine Mitarbeiter. So, wie wir im Falle solcher Zuwendung,
diese ganze Spendenaktion und deren Realisierung natürlicherweise von
der Sparkasse in Demmin immer kontrollieren und verwalten lassen sollten.
Der Turm als ein Fingerzeig in den Himmel und bis Paris , wo alles ab 26.
April im Centre Pompidou nicht ungesehen bliebe. Und das jetzt in den Wochen
vieler Weihnachten-licher Worte und Feiern gegründet. Das aber könnte
ja nur gelten, wenn ich Gewissheit hätte, dass Sie überhaupt von
meinem Brief Kenntnis hätten. Darum noch mal dieser wiederholte Anlauf.
Diesmal mit dem persönlich hinter Ihrem Namen in der Annahme,
das erreiche Sie dann auch wirklich und bewirke, wie nach altem Brauch und
Stil unter ausgewiesenen Leuten, eine Antwort zumindest der Höflichkeiten.
Mit freundlichen Grüsse
In der Anlage ein Ausdruck zum Spendenaufruf auf meiner Webseite, die alldem gewidmet sind.