DPA
Stellte Strafanzeige gegen Möllemann: Parteichhefin Claudia Roth
AP
Wollen gemeinsam das Neu-Mitglied Karsli aus der FDP entfernen: Guido Westerwelle
und Hans-Dietrich GenscherBerlin - Nach anfänglichem Zögern im internen
Konflikt um das Neumitglied Jamal Karsli bezieht FDP-Chef Guido Westerwelle
nun klar Position gegen den gebürtigen Syrer. "Er hat keinen Platz
in der FDP. Was er gesagt hat, ist für die FDP in keiner Weise akzeptabel",
sagte Westerwelle der "Welt am Sonntag". Ähnlich hatte sich zuvor
bereits der Ehrenvorsitzende der Liberalen, Hans-Dietrich Genscher geäußert.
Karsli hatte unter anderem das Vorgehen der israelischen Armee in den Palästinensergebieten
mit "Nazi-Methoden" verglichen. Der nordrhein-westfälische FDP-Chef
Jürgen Möllemann hatte anschließend die Aufnahme des früheren
Grünen-Mitglieds Karsli in die FDP mehrmals verteidigt.
DPA
Stellte Strafanzeige gegen Möllemann: Parteichhefin Claudia RothMöllemann
hatte am Donnerstag in mehreren Fernsehsendern gesagt: "Ich fürchte,
dass kaum jemand den Antisemiten, die es in Deutschland gibt und die wir bekämpfen
müssen, mehr Zulauf verschafft als Herr Scharon und in Deutschland Herr
Friedman. Mit seiner intoleranten gehässigen Art. Überheblich. Das
geht so nicht." Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland,
Paul Spiegel, drückte Unverständnis über die Äußerungen
Möllemanns aus: "Ich fasse es einfach nicht, dass ein prominenter
Vertreter einer demokratischen Partei so etwas artikulieren kann", sagte
er dem Berliner "Tagesspiegel".
Aktuell ISRAEL
Soldaten töten erneut israelischen Araber
Innerhalb von 24 Stunden haben israelische Soldaten zwei israelische Bürger
arabischer Herkunft erschossen. Es handelt sich um eine 47-jährige Frau
und um einen Arzt aus Ost-Jerusalem.
Jerusalem - Die israelischen Soldaten feuerten an einem Kontrollpunkt nördlich
der Stadt Hebron auf das Auto des Arztes, das sich daraufhin überschlug.
Bereits am Freitag hatten Soldaten eine israelische Araberin in ihrem Auto nahe
der Stadt Tulkarm im Westjordanland erschossen. Zunächst hatte es geheißen,
die Frau sei von palästinensischen Extremisten umgebracht worden. Dann
erklärte die israelische Armee, Soldaten hätten auf die Reifen des
Wagens der Frau gezielt. Dabei sei sie "aus Versehen" getötet
worden.
Die Familie der 47-jährigen hat inzwischen die Einsetzung einer unabhängigen
Kommission gefordert, die den Zwischenfall untersuchen soll.
Bei Militäraktionen in den Flüchtlingslagern von Nablus und Dschenin
hatten Soldaten nach palästinensischen Angaben am Freitag auch einen siebenjährigen
Jungen und einen 16 Jahre alten Jugendlichen getötet. Mindestens vier weitere
Kinder wurden bei Schießereien verletzt.