Sie starb in der Nacht der Uraufführung ihres Films(Sonntag, den 10.Ferbruar)in Berlin.
Nachrichten
13.02.2002
Hitlers Sekretärin
Traudl Junge ist tot
Hitlers letzte Sekretärin ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Junge war zuletzt wegen der auf der Berlinale gezeigten Doku-
mentation über ihr Leben im Gespräch. Im Film rechnet sie mit ihrer Vergangenheit ab.
Berlin (13.02.2002, 12:00 Uhr) - Die letzte Sekretärin von Adolf Hitler, Traudl Junge, ist tot. Die 81-Jährige starb bereits in der Nacht zum Montag in einem Krankenhaus in München an Krebs. Das teilte ein Berlinale-Sprecher unter Berufung auf Othmar Schmiderer mit, den Autor des Filmes «Im toten Winkel. Hitlers Sekretärin». Der Sprecher bestätigte damit einen Bericht des «Berliner Kurier». Junge hatte während der letzten drei Jahre des 2. Weltkriegs bei Adolf Hitler als Privatsekretärin gearbeitet und erlebte auch den Untergang der NS- Diktatur in der Berliner Reichskanzlei im April 1945 mit.
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Traudl Junge: Schattenbilder eines LebensDie Film-Dokumentation «Im toten Winkel. Hitlers Sekretärin» über Traudl Junge und den Diktator war vor wenigen Tagen im Rahmen der 52. Filmfestspiele in Berlin vorgestellt worden. Der erschütternde Bericht, in dem sich Junge ihre Verzweiflung und Schuldgefühle von der Seele redete, hatte bei seiner Uraufführung in der Panorama-Reihe der Berlinale für Aufsehen gesorgt.
Für ihr Versagen, dem «Führer» gedient zu haben, gebe es keine Entschuldigung, sagte Junge in der 90-minütigen Dokumentation. «Hitler war ein echter Verbrecher, ich habe es nur nicht gemerkt. Und außer mir haben es Millionen nicht gesehen.»
Wie der Regisseur des Films, André Heller, berichtete, habe die Todkranke in einem letzten Telefongespräch noch gesagt: «Jetzt habe ich die Geschichte los gelassen, und nun kann ich auch das Leben loslassen.» Sie sei jetzt mit sich im Reinen. Erst nach über 50 Jahren hatte die von starken Schuldgefühlen verfolgte Junge den Mut gefunden, öffentlich über ihr Leben zu berichten. (tso/dpa)

Man könnte auch sagen: er hat sie auf dem Gewissen.

Als Winifred Wagner ihr Bekenntnis(1975) ablegte, heute noch bekannter Treue der persönlichen Nähe zum ehemaligen Freunde H., zur Erkenntnis der Zuhörer, schrieb Hilde Spiel, die Emigrantin aus Wien und Hellers Freundin, von diesem "Glücksfall" für uns. Warum sonst. Abzuringen des Lebens Geschichte uns. WW lebte noch Jahre danach. Vom diplomatischen Sohn der Korrektnes öffentlich gemieden. Dem Autor des Films ewiger Fluch des Sohns aus Bayreuth gewiss. So macht man dokumentarische Filme der Politik. Sonst sind sie keine. Als Dokumente der Kultur.

Mittwoch, den 13.Februar
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