was
aber ist das alles, wenn sich die Ko-Ordinaten, Gewusstes, Er-Innertes,Gegenwart
und Vergangenheit der uns gewohnten Welt verandern, einstürzend neu
besinnen? jenseits aller Probleme unserer Wahrheitsuche.
60x80
cm gross sind die einzelnen Blätter wieder wie früher, wenn sie ausstellte,
aus 8o seit Mai entstandenen Blättern hier eine Auswahl. von Fotos (Annegret
Gaidies/Münster)
zweimal
derselbe Oskar Werner jetzt in verschiedner Druckfassung und daneben rechts
von 1997 für die documenta X
Donnerstag den 5.August
Ein halbes Jahr nach einem Schlaganfall
begann Margarethe Krieger jetzt wieder und so zu zeichnen. Halbseitig gelähmt,
bewegungslos, mit linker Hand, ohne unsere Sprache zu sprechen, aus einem
anderen Kosmos, wo wir nie waren, Figuren ihres Lebens wieder, bereichert
aus dem Jenseits unserer Welten, mit somnambuler Sicherheit, wie nie zuvor
oder sonst.
es
ist nicht so, dass hier ein blosser Altersstil sich entwickelte, so gross wie
bei oskar Werner im letzten Homurg nach 13 Jahren Abwesenheit von der Bühne
noch einmal verklärt. Hinzu kommt diese Transgression einer Zurück sich Tastenden,
aus anderen welt, die nur sie beschritten, individuell, beladen mit ihres Lebens
Ernte nun in neu erworbener Haltung. Schicht um Schicht abzulesen und, sich
täglich mehr entwickelnd.
Was
diesen Menschen ihres wiederzurückkehrenden Gedächtnisses aufläd
, zeigt die
Kühnheit ihrer neunen Formen-Gestalt. Die Aura aus wiedererkennbaren Gestalten
mischt sich aus den neuen Schichten der weichen Flächen und einem dünnen Gespinst
feiner Linien der zeichnenden Hand.
Auch
diese Figuren vor 6/7 Jahren nun noch mal, waren voll der Grösse Ihres
sinnenden Leidensgestus einer solitär und abseits Lebenden, altersschwer,
aber was nun hinzukommt, ist der Bruch selbst mit diesem uns vertrauten und
lieben Alters-Gestus.
Alles wird aus blossem Leiden
jenseits der Schreie und Tränen, in einer
neuen ästhetischen Haltung gesucht, Abgrund der Trauer in denen, die solcher
Art zum Reigen ihres neuen Lebens werden. Tragischen Geschicks treueste
Heldin,
wenn es je
eine gäbe
in der zeichnenden Kunst.
So
wusste sie schon vor 7 Jahren alles von ihrer Schwesten der Trauer, nun aber
weiss sie zurückkommend, von dort, wo auch das noch endet, mehr als je
und kann es sagen. Selbst in der Naivität der jungen Mädchen, die wir
so sehr suchen, wenn die ersten Annäherungen in frühen Jahren geschehen,
dass es keine tragen kann.