Nun ist er tot.

Udo Proksch.
Ein freund. und ein lieber.
Zuletzt war er im gefängnis wegen verursachten todes von sechs seeleuten und Hereinlegens der versicherungen.
Seine produktivste phantasie war der demel, zum letzten mal, heute verkaufen sie das tafelsilber. er schenkte. Alte dosen aus dem fundus, pakete aus der küche nach wunsch, lud ein zu wohnen, oben über dem hof, der duft aus der backstube kam schon am frühen morgen ans bett. Und er machte die fenster zu den ereignissen der geschichte in der stadt.hier zur parsifalaufführung die kundry aus zuckerguss, wie sonst chrutschow und kennedy.er stellte räume zur verfügung über dem cafe mit der süssen software für den kaiser einst, hier für die zeichnungen zur parsifalentstehung. Der karl may wurde dort gedreht, kreuzkamm, statt dresden in wien 1974, "der wind wird durch sie hindurchgehn", jahrhundertwende-visionen vor hundert jahren und "nach dem sozialismus fängt erst das wahre elend an", so stand er, helmut käutner, unter den glitzernden mehlspeisen und sann. die frau des hotels am stadtrand, wo wir wohnten, war sein kindermädchen gewesen und konnte viel erzählen. Zuletzt fräulein else, lesung in der josefstadt, fotos, erführte auf den boden,
die alten zuckergüsse suchen, fanden sie, fotos, vielleicht die besten von ihm, wo, irgendwann einmal, geschenke wieder. immer zuhause dort gewesen. was er im gefängnis sprach, war von einem der nichts mehr zu verlieren hat, die wahrheit. vielleicht hat ers hinterlassen. Sein witz war schonungslos und beherzt. dank.

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