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ÜBER DEM NOCH GERADE HALBOFFENEM GRAB ZU SPRECHEN

Schweigen ist die Tugend meines Kommens. Aber gekommen  bin ich doch.
Schweigen wir.
Vor allen. Nachdem alle weggegangen sind.
Gescheiterter  Versuch.  Gescheitert?  zuletzt noch ohne Worte. Gegangen. Einfach so.
Früher nicht gekonnt – jetzt nicht gedurft. Schwesterlich.

   Aus dem Nietzsche (in ihren Anmerkungen).

Dachte mir das Grab weiter, wenn nicht in alter Enge, über Land, zu schauen .
Und nun neben Containern. Weggescharrt ohne Vater-und Mutter-Nähe.
Wo sind die Blumen. Dir nicht wichtig, werden sie sagen. Aber das Rosarium von Sangerhausen ist berühmt, und nun keine einzige Rose. Das hätte er nicht zugelassen,
dem du mehr warst als ein Freund. Ja.
In Bayreuth, dein Theater gewesen, dein Platz und Ort. Und keiner hats  gewusst. Ein neues Kapitel hätte beginnen können. Von uns allen.

   (Siegfrieds Tod, der Marsch. Zu seinen Bildern aus dem Parsifal)

Dazu die versäumten Blumen aus Sangerhausen. Allein über fünfhundert Wildrosen
Aus aller Herren Länder. Name für Name , wie die Opfer der grossen Schlachten, mit dumpfem Trommel, der Wirbel. Zelebriert. Exerzitium cordalis.

Übrig geblieben.
Kleist starb viel früher,  und Mozart, Büchner, schon lange tot in deinem Alter. Was an Jahren den Toten folgt, machen, dass es sie ehrt, sie zu überleben, mit jeder Tat und sei es des Schweigens. Hier
.

zum Schluss

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