IV   Noch einmal war also eine Kooperation
geplant und sie war weit gekommen. Zur Documenta 1997 in Kassel  bot ich nun ihm in meinem Raum, den ich Höhle der Erinnerung nannte, auf 6 Projektionsflächen, zwei gross  an der Wand und vier klein auf Monitoren,  nach seiner Wahl einen Platz an, neben  den anderen Namen Goethe, Kleist, Mozart, Beckett, in der Absicht, seinen Faust neben den Oskar Werners zu stellen, und auszuhalten, anders als den einen durch den anderen zu morden. Dies Scheitern meines Buhlens zu beschreiben, wäre ein Drama  eigener Tragik. So erhielt ich am Ende, gegen seinen Willen und ohne sein weiteres Mittun, seine Station mit Faust im Zentrum und mit Materialien, die er mir anvertraut, als wir schon in anderem Zustand miteinander waren. Fast wäre das ganze Konzept  zusammengebrochen. Wer sonst – wen sonst. Wie im ganzen seiner Erscheinumg, haben wir hier in diesem Fall in ihm den ganzen Reichtum und das Elend des Menschen  und seiner Möglichkeiten heute in diesem Lande am schönsten vor uns.

In Weimar -1994 - noch, wollten wir zusammen, dank Gerhard  Ahrens' Vermittlung, wie auch seit Frankfurt immer dabei, den Zarathustra machen als Monolog. Als das zusammenbrach, fast ein Ende des ganzen Projekts, wie  ihn ersetzen, der der Einzige war, gab es noch mal in Salzburg,  auf seinen inständigen Wunsch, den Versuch wenigstens, den Nothschrei herausgelöst zu erhalten, - welch Signal für das fette Babylon, hybride Hochburg aller Irrtümer dieser Zeit - , was abermals ziemlich schmählich endete, durch Absagen von ihm, ohne Absage. Prüfungen, Dissenz, noch liebevoll mit treuer Mühe wieder  von ihm  versucht zu neuen Produktivitäten zu führen. Siehe Kassel, Documenta-Debakel, und noch immer kein Ende.

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