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Meleager und Atalante (Peter Paul Rubens)Seit 1910 beschnitten ("umgelegt"), rechts und links. Weil Werkstatt,
Schülerarbeiten heißt es im Katalog der 50er Jahre. Da wüsste man noch andere Opfer. Was bliebe übrig. Tätigkeiten, Interpretations-Druck, von Museumsleuten. Soviel gelernt, Schaffensdrang, Profilierungszwang. Angesichts der
Überlieferungen Bewährungsszwänge. Siehe Theater. In der Sache ließe sich vieles sagen. Vergleichend, mit als gesichert geltenden Zeichnungen von Hand des Meisters, Stil- und Kompositionsfragen, Zeit-Wissen, Farbgebrauch und
Qualitätsdiskussionen, Altersstil, aus dem dieses Bild kommt. Angeschrieben, kam die Antwort, warum das so gut sei. "Damit habe die Komposition ihre ursprüngliche Dichte wiedererhalten, den Blick und die feinsinnige
psychologische (!) Erzählung konzentrieren können". (Hauptkonservator K.R. Bayer.Staatsgemäldesammlungen). Ob nicht die Zeitgenossen mehr aus der Sicht der Zeit dachten und handelten als die unseren ohne das Handwerk dieser
Zeit? Seit 1978 sei die linke Seite "endgültig abgenommen"! also abgeschnitten. Der Baum muss nun folgerichtig auch nicht mehr als umgelegt im Katalog verzeichnet werden. Solange diese Referenten zuständig sind. Man muss
sie sich vorstellen, vor Augen, als Fach-Männer in Liebesfragen. Nichts von Kunst, historischen Gründen. Hier spricht der Psychologe. Für Rubens. In Liebesdingen. Unter einem Baum? nein. In der Landschaft? nein. Lenken wohl ab.
Schämen sie sich?! die linke Seite wird unterschlagen, warum nicht auch die rechte als "umgeschlagen" (jetzt genannt), auch "abgenommen"? Auf Anfrage also "abgenommen", endgültig! Warum sagen sie nicht
abgeschnitten: beschnitten. Den historischen Befund. Aus Generationen überliefert und anvertraut. Um sich zu profilieren? die Geschichte verbrauchend durch die Hybris des Intellekts, der Interpretations-Fallensucht mit Tatenunheil.
Übermut des Amts, ohne öffentliche Kontrolle, die sie so gerne nennen, unter Aufgeklärten? Von so weit her,er wie sollen sie verstehen, in dieser Zeit, von solchen Lehrern erzogen. Darunter, damit aufgewachsen, in der überlieferten
Fassung, wie noch im Standardwerk von A.Rosenberg 1911 abgedruckt und ohne Not als Rubens anerkannt, mit Nennung seiner Helfer/Werkstatt, woraus die hier zitierte Abbildung stammt. So also vertraut mit dem alten Bild der
Überlieferung: jetzt stimmt so da was nicht, was da in München hängt. Wo aber ist das Bild, mit dem ich aufgewachsen? |
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