Preussen V

Fr. 20.4.01

Im Augenblick des Malstroms der Medien wird die berrliner Schlossdiskussion wieder hochgespült. Nutzer drängeln sich und Kostenargumente. Rücksichten auf Wirksamkeiten und Punktesammelr. Marke Eigenbau der Künstlerinteressen.
Wichtig ist der Wille.
Abgesehen von hier ganz anderer Vision
* : wenn dieser Platz nochmal besetzt werden soll vom Gestaltungswillen einer Gesellschaft -sagt man heute-, darf der Nutzen nicht obenan stehen. Der stellt sich schon ein, so zentral und prominent gelegen. Was früher Repräsentanz war der Macht durch Kunst, muss heute anders definiert werden.

I    Obenansteht, es darf nicht obsiegen, was böse ist als blosse Zerstörung und Abhängigkeit von Frembestimmung, ohne Auftrag von denen, die da leben.

II  Dann muss das Material bestimmen, was und wie das Gewollte geschieht. Innen wie außen. Handwerk und Arbeits-Geschichte und deren Formentwicklung, repräsentierend die, die es hervorgebracht, in historischer Form.

III Was früher Ensemble war von Thron, Altar und Kunst (Museumsinsel, Dom und Schloss durch die Jahrhunderte) wird heute nicht möglich sein, als eines ohne das andere ohne Verluste auch des einen. Wenn aber der Thron, Altar auch mit Restauration entleert als staatstragende Faktoren nicht mehr existieren, wie sollte dann die Kunst in Zeiten des selbstgewählten Trashs überleben, anders als Museum. Es sei denn wir gäben ihr den Sinn, das Verlorene zu wissen, wissend zu retten, was verloren ging. O je.                                         

So gilt für dies historische Gebäude an diesem Ort insbesondere geradezu als Gebot, wenn wir hier gegen die Plattmacher der Geschichte Widerstand leisten wollen, dann muss es ohne Kosten- und Nutzenrechnung geschehen. Wie anders wäre sonst die Widererrichtung des Warschauer Schlosses selbstverständlich gewesen, Und wie anders würden der Kremel nach Vernichtung oder der Louvre wiederzuerlangen sein, und nur so war die Residenz in München wieder zum belebten Zentrum des Lebens geworden.Wie auch sollten wir unsere Identität neu bestehen, wenn nur durch Flucht in exotische Musealität, es sei denn man gäbe Gastrecht in Zimmer-Fluchten im Seitenflügel, wer über das Ganze verfügt. Wie sonst Gast sein wollen, bei wem? Oder kann es nur darum gehen, am zentralen Ort das Nötige zu tun, ohne zu fragen wofür und wogegen, ganz einfach weil es so richtig ist und gut, wie gewollt, aus eigenem Sein heute, was die Geschichte aufgegeben und was am Ende fraglos ist und schön aus diesem Wollen und Tun. Worin in Dresden ein Beispiel jetzt entsteht, nach der einzigen Maßgabe, dass, wenn es gut ist für die es aus solchem Geiste tun, es auch gut ist für alle anderen, zu gebrauchen und richtig in der Gestalt.