Vielfältig sind die Eingriffe, Fälschungen, Verhinderungen, Aneignungen
und der Missbrauch in Sachen Wagner. Nicht nur durch Austreibung, wie in München
im 19.Jahrhundert als man RW sein Theater nicht bauen liess, -statt in Bayreuth-,
und ihn ausser Landes vertrieb, wie Thomas Mann 1933. Von den Schändungen
in den Theater-Regien abgesehen.
Heute hat man Medien (siehe Fälschung des ZDF in Hitler und die Frauen(WINIFRED
WAGNER), einfach, um die Sache „attraktiver“ zu machen oder das
Hamann-Buch(mit Feiern im Spiegel TV), Wolfgang-Wagner-gemäss und unkorrekt
gearbeitet. In München jetzt, zur Ausstellung im Stadtmuseum, lud man
von den 5 RW-Filmen hier 2 nicht ein (nicht den Hitler! und nicht DIE NACHT
mit den Brief-Monologen an die Frauen), als es darum ging ein Filmprogramm
zum Thema RW zum machen. Und die Ausstellungsmacher, wenn sie sich schon Wagnerianern
wie Thomas Mann andienen, wussten wohl nichts von Susan Sontags Wort zu diesem
Fall anlässlich der HITLER-Films
(wussten es sehr wohl, aber ignorierten aus Angst um die eigenen Interessen,
was so leicht zu tun wäre, gerade hier), und als sie sagte, waren dieser
erlösende PARSIFAL und diese DIE NACHT noch gar nicht entstanden. Auch
dieser RW auf der documenta 82 egal? oder diese Totenmaske des Parsifal als
Film in Berlin-Charlottenburg als Gehäuse vor dem, was sie“ Hang
zum Gesamtkunstwerk„ nannten? immerhin. So sind die Verneinungs-Methoden
der Verbrennung, Ausgrenzung, schlechten Arbeiten des Alltags, verschieden,
der Effekt der gleiche, wenn ihnen neben Coppolas Walkürenaufritt in Vietnam
und Viscontis musikalische Illustrationen oder Mischima RWsound sonst nichts
einfällt, um ihre Dinge zu cineastisch zu beschallen. Oder noch andere
Gründe, wenn nicht ganz private des ignorierenden Eigennutzes und der
Zeit-Ängste, wie immer? Wagner aber, so sehr er sie nutzte, war in seinem
Werk immer revolutionär und wie sollten diese dem gerecht werden, um was
es dann geht. Wenn sie sich ranmachen, sich zu mästen. Heute aber, im
Zeitalter des Internet, kann man davon ausgehen, dass, so wenig denen zu trauen
ist, die da etwas machen, in der gegenseitigen Spiegelung der Medienmärkte,
dieses Form neue Freiheit bietet, wie nie, für die, die es zu nutzen wissen.
So, im Moment der grössten Täuschung von Pseudowahrheiten unserer
Konsum-Demokratien, entkommen wir ihnen gerade noch einmal.